Die Gather Industrie GmbH in Mettmann ist neben dem Vertrieb und der Fertigung magnetgekuppelter Zahnradpumpen seit der Gründung 1965 auch für seine hohe Qualität im Bereich der Rohr- und Schlauch-Schnellkupplungen bekannt. Auf der Achema 2003 wird das Unternehmen flachdichtende Schnellkupplungen präsentieren, die das tropffreie Verbinden und Trennen von unter Druck stehenden Medienleitungen ermöglichen.
Die Firmengründung von Gather Industrie im Jahre 1965 ist eng mit dem Vertrieb von Schnellverschlusskupplungen für Schlauch- und Rohrleitungen, in denen nahezu alle Flüssigkeiten und Gase gefördert werden können, verbunden. Mit den Kupplungen der Marke Hansen hatte das Unternehmen von Anfang an ein qualitativ hochwertiges Produkt im Programm. Auch heute noch machen die Hansen-Kupplungen einen großen Teil des Umsatzes aus. In den letzten 10 Jahren wurde mit Blick auf Markt-Tendenzen jedoch zunehmend auch der Eigenproduktionsanteil von Kupplungsteilen ausgebaut.
„Nachdem wir uns 1999 aufgrund gestiegener Kundenanforderungen dazu entschlossen hatten, unsere Zahnradpumpen selbst zu fertigen und die ganze Struktur des Unternehmens komplett verändert haben“, erklärt Klaus Lübke, Geschäftsführer des Unternehmens, „begannen wir im Jahre 2000 auch damit, unsere eigenen Kupplungssysteme herzustellen. Auch hier hatten wir immer stärker mit derselben Problematik wie bei den Pumpen zu kämpfen. Unsere amerikanischen Lieferanten konnten den Belangen des hiesigen Marktes nicht nachkommen.“
Neue Technologien in den unterschiedlichsten Branchen wie zum Beispiel Chemie, Pharmazie und Lebensmittelindustrie erfordern immer neue technische Lösungen. Ein Wunsch der Gather Industrie war deshalb seit langem, eine Kupplung zu entwickeln, die beidseitig unter Druck von Hand zu kuppeln und leckagefrei ist. „Bei den bisherigen Standardkupplungen“, führt Dirk Becker, Produktmanager für den Bereich Kupplungstechnik aus, „war eine geringe Restleckage in Abhängigkeit von der Nennweite konstruktiv bisher nicht zu vermeiden.“ Die Aufgabe bestand darin, den Druck hinter den Ventilen zu eliminieren. Die jetzt angebotene Kupplung mit CUP-System erfüllt diese Anforderungen.
Tropffreies Verbinden möglich
„Die Kupplungsreihe DBG mit CUP-System ist weltweit die erste Schnellkupplung, die sich tropffrei verbinden und trennen lässt, wenn beide Kupplungsseiten unter Druck stehen“, betont Dirk Becker. Becker weiter: „Damit ist es endlich möglich, fluidische Leitungen ohne vorherige Druckentspannung und ohne Lufteinschlüsse zu verbinden. Es entstehen völlig neue Möglichkeiten, Verbindungen leicht von Hand ohne Medienaustritt herzustellen. Der Installations-Mehraufwand für Ausgleichsleitungen, Mehrweghähne, Entspannungsgefäße usw. entfällt. Auch Proben lassen sich aus laufenden Prozessen einfach und sicher entnehmen und Stichleitungen schnell an Hauptleitungen ankuppeln. Vor- und Rücklauf an Temperiersystemen können abgekuppelt und ohne Entlüften direkt wieder verbunden werden. Multikupplungen, ausgestattet mit CUP-System-Schnellkupplungen, lassen sich leicht von Hand verbinden und verriegeln automatisch.“
Beim Cup-System lassen sich die integrierten Absperrventile druckunabhängig verschieben, da sie kein Flüssigkeitsvolumen verdrängen müssen. Beim Kuppeln schiebt man Fassung und Nippel ineinander, bis die Verriegelungskugeln einrasten. Zuerst wird die Kupplung nach außen abgedichtet, dann öffnen sich die Ventile. Die Strömungsrichtung, die sich ergeben kann, ist dabei nicht relevant. Die aus der Standardserie DBG übernommene totraumfreie, strömungsgünstige innere Kontur bietet ein sehr gutes Durchströmungsverhalten bei geringem Druckabfall.
Mit einer Hand bedienbar
Die Einhandbedienbarkeit der CUP-Kupplung wird durch ergonomisch gestaltete Schiebehülsen unterstützt. Sogar bei Benutzung von Schutzhandschuhen ist die Kupplung sicher mit einer Hand zu kuppeln.
Eine hohe Zuverlässigkeit und Funktionssicherheit wird durch innenliegende und damit vor äußeren mechanischen Einwirkungen geschützte Dichtungen erreicht. Ein Schutzring verhindert das Eindringen von Schmutz in den Kugelverriegelungsmechanismus. Der einfache Aufbau der Kupplung erlaubt einen schnellen Austausch der Dichtringe.
Auch eine inline-sterilisierbare Variante mit entsprechend behandelten Oberflächen und GMP-konformen Materialien ist erhältlich. Aufgrund der Vielzahl der Anschlussarten ist das Anbringen an bereits vorhandene Anschlüsse schnell und einfach möglich.
Nach Aussagen von Dirk Becker ist die Kupplungsserie derzeit in den Nennweiten DN 12, 20 und 25 verfügbar, wobei es geplant ist, das Spektrum sowohl nach oben als auch nach unten zu erweitern. Der Einsatzbereich des Kupplungssystems reicht zunächst bis +200 °C. Aber auch höhere Temperaturen sind denkbar. Der maximale Betriebsdruck ist bei 90 bar festgelegt, der maximale Entkupplungsdruck beträgt 12 bis 20 bar. In diesem Bereich ist das Kuppeln und Entkuppeln möglich. Erhältlich ist das System in Edelstahl und Hastelloy C, ausgestattet mit auf den jeweiligen Einsatzfall abgestimmten Elastomerwerkstoffen. (ec)
Halle 8.0, Stand H30
Vom Vertriebs- zum Fertigungsunternehmen
Gather Industrie hat 1965 mit dem Vertrieb von Schnellverschlusskupplungen für Schlauch- und Rohrleitungen seine Geschäftstätigkeit aufgenommen. Das nächste, für die Firma wirklich entscheidende Jahr, war 1985. Damals begann das Unternehmen, Zahnradpumpen aus den USA zu importieren.
1999 folgte die erste Pumpeneigenfertigung. Davor wurden die Pumpen ausschließlich vertrieben und kundenspezifische Anpassungen vorgenommen. Kaum eine Pumpe, die aus dem amerikanischen Markt kam, war nach Aussagen von Geschäftsführer Klaus Lübke auf dem europäischen Markt zu gebrauchen. Deshalb beschloss die Unternehmensleitung im Jahre 1999, die Pumpen selbst zu fertigen. „Die eigenen Kupplungssysteme begannen wir im Jahr 2000 herzustellen“, erläutert Klaus Lübke. Lübke weiter: „Wir haben neue CNC-Maschinen angeschafft und in die erforderliche Messtechnik investiert. Außerdem wurde die ganze Struktur des Unternehmens komplett verändert. Neue Mitarbeiter mit sehr hohem technischen Know-how wurden eingestellt, unsere Fertigungskapazität erweitert und eine Qualitätssicherung etabliert, die nach TQM-Maßstäben arbeitet.”
Bei Gather Industrie sind derzeit mit dem Außendienst insgesamt etwa 40 Mitarbeiter beschäftigt. Daneben gibt es zahlreiche Distributoren im Ausland. Das Unternehmen erwirtschaftete im Jahr 2002 ca. 5 Mio. Euro Umsatz und zwar jeweils zur Hälfte im Bereich Kupplungstechnik und zur anderen Hälfte im Bereich Pumpen.
Zum Kundenkreis zählen vor allem Unternehmen in der chemischen und pharmazeutischen Industrie, der Lebensmittelindustrie, der Medizin und der gesamte Maschinen- und Anlagenbau.
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