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Hygiene-Pumpen von Fristam

Von Anfang an aus Edelstahl
Hygiene-Pumpen von Fristam

Die erste Fristam-Edelstahlpumpe wurde bereits 1931 gefertigt. Inzwischen bietet das Unternehmen ein umfassendes Programm an Kreisel- und Verdrängerpumpen für die Lebensmittelindustrie an. Wir sprachen mit dem geschäftsführenden Gesellschafter dieses Unternehmens, Wolfgang Stamp, und dem Verkaufsleiter Deutschland, Peter Meyns, über aktuelle und zukünftige Entwicklungen.

Das Hamburger Unternehmen Fristam wurde bereits 1868 von Hermann Krosch gegründet und 1909 vom Urgroßvater des seit 1988 amtierenden Geschäftsführers, Wolfgang Stamp, übernommen. Anfänglich handelte es sich um eine einfache Klempnerei. Damals wurden bereits Produkte hergestellt, die in irgend einer Form etwas mit Milch zu tun hatten, wie beispielsweise Inneneinrichtungen von Cafés oder Milchkühler. „Danach“, erzählt Wolfgang Stamp, „übernahm mein Großvater Friederich Stamp die Firma, strukturierte diese neu und baute den Vertrieb in Norddeutschland und später im gesamten Bundesgebiet auf. Unter seiner Führung konzentrierte man sich noch mehr auf die Produktion reiner Milchmaschinen, vor allem Milchkühler, aber auch bereits auf Pumpen.“

In den dreißiger Jahren erfolgte der Rückzug aus der Produktion von Milchkühlern und die Fokussierung auf das Pumpengeschäft. Die Erfahrungen, die das Unternehmen in diesen Anfangsjahren bei der hygienischen Aufbereitung und Förderung von Milch sammeln konnte, sind auch heute noch Bestandteil des Firmen-Know-hows. Bereits zum damaligen Zeitpunkt hatte Fristam die normale Kreiselpumpe und die selbstansaugende Pumpe im Angebotsspektrum. „Mein Vater, Heinz Stamp, nahm dann die Verdrängerpumpe mit ins Programm auf. So war bereits in den fünfziger Jahren im wesentlichen das Produktspektrum abgesteckt, das auch heute noch Geltung hat.“
Frühzeitig die Weichen gestellt
In den siebziger Jahren begann Heinz Stamp damit, das Unternehmen am ausländischen Markt auszurichten. Der erste bedeutende Exportmarkt entstand in Holland. Dort wurde auch die erste Vertretung gegründet. 1977 gründete man die erste Tochtergesellschaft in den USA, die heute die Größte ist. Danach hat sich das Unternehmen im wesentlichen in Europa ausgebreitet. Das Konzept der Tochtergesellschaften behielt man bis zum heutigen Tage bei. Später in den achtziger und neunziger Jahren erfolgte die weitere Ausdehnung nach Südamerika, Australien und Asien.
Fristam produziert inzwischen in fünf Produktionsstätten weltweit. Die größte davon ist in Hamburg, vier weitere befinden sich in den USA, England, Japan und Indien.
„Wir konnten unseren Umsatz in den vergangenen zehn Jahren verdoppeln“, betont Stamp. „1997 hatten wir einen Umsatz von etwa 75 Millionen DM und wir sind nach wie vor im Wachstum begriffen. In den nächsten Jahren planen wir, die 100 Millionen-DM-Grenze zu überschreiten. Diese positive Entwicklung liegt im wesentlichen auch an unserem Tochterkonzept, mit dem wir überall neue regionale Märkte auftun, entdecken und hineinwachsen. Der größte Einzelmarkt stellt die USA dar, dicht gefolgt von Deutschland. Danach kommen Frankreich, Skandinavien und England. Wir liefern für Anwendungen, in denen dem Kunden sein Produkt lieb und teuer ist, in denen es nicht zerstört werden darf und hygienisch behandelt werden muß. Im Moment ist es unser Ziel, den Bereich Pharma und Biotechnologie weiter auszubauen und regional Marktanteile dazuzugewinnen. In Südamerika beispielsweise sehen wir noch ein starkes Wachstumspotential.“
Übernahme des Hygienepumpen-programms von Abel
„Bei der Übernahme des Abel-Hygienepumpenprogramms handelte es sich im wesentlichen um den Ausbau unserer Position unter den Weltmarkführern auf diesem Gebiet“, erläutert Wolfgang Stamp. „Unter der Bezeichnung Wiking werden diese Pumpen von uns produziert und den bisherigen Kunden weiterhin angeboten, sowie der Service geleistet.“
„Innerhalb der Konstruktion der Wiking-Pumpen gibt es an einigen Stellen Innovationen“, führt Meyns weiter aus, „bei denen wir Überlegungen anstellen, diese Vorzüge auch in unsere Pumpen zu implementieren. Wir sind beispielsweise immer bemüht, eine Wirkungsgradverbesserung zu erreichen und mit dem Produkt schonend umzugehen. Abgesehen davon ist es eine Ergänzung, die wir dem Markt anbieten können. Natürlich versuchen wir dadurch unseren Marktanteil auszuweiten.“
Aktuelles Kreiselpumpenprogramm
Bei den Kreiselpumpen bietet Fristam derzeit die Baureihen FP, FM und FZ an.
Das Konstruktionsprinzip der Kreiselpumpen FP garantiert hohe Wirkungsgrade. Die offenen Laufräder, kombiniert mit dem strömungstechnisch optimierten Förderkanal, sorgen für eine geringe Sekundärverwirbelung und garantieren schonende Produktbehandlung. Die Fördergüter können luft- und gashaltig, homogen oder mit Beimengungen sein. Viskositäten bis zu 1200 mPas lassen sich problemlos fördern. Niedrige NPSH-Werte ermöglichen auch den Einsatz unter ungünstigen Zulaufbedingungen.
Doppelte Gleitringdichtungen erlauben den Betrieb unter Vakuumbedingungen und verhindern Produktbeeinträchtigungen durch Kontamination sowie Umweltbelastungen durch Produktaustritte. Die Kreiselpumpen FP sind voll CIP-fähig und sterilisierbar. Sie werden in 18 Baugrößen für Systemdrücke bis 25 bar bei Fördermengen bis 500 m3/h angeboten.
„Die Kreiselpumpen vom Typ FM sind speziell zur Erzeugung hoher Drücke und für den Betrieb unter außergewöhnlichen Belastungen entwickelt worden“, erläutert Peter Meyns. „Die Druckerhöhung“, fährt Meyns fort, erfolgt hierbei durch mehrere hintereinander geschaltete Pumpenstufen. Die Fähigkeit zur Druckerhöhung bis 16 bar und eine Systemdruckbeständigkeit bis 60 bar empfehlen sie für einen Einsatz unter besonders erschwerten Anforderungen und in speziellen Verfahrenstechniken, wie z.B. zur Beschickung von Filtern, Erhitzern und Füllern und zur Einspeisung, Umwälzung und Druckerhöhung in Umkehrosmoseanlagen.“
Sowohl das Entlüften von Ansaugleitungen als auch das Fördern von gashaltigen Produkten wird durch die hohe Saugleistung der selbstansaugenden Kreiselpumpen FZ ermöglicht. Damit läßt sich eine optimale Restentleerung in Reinigungsverfahren durchführen.
Verdrängerpumpen
Auch hier bietet das Unternehmen nach Ausführungen von Peter Meyns derzeit drei Baureihen an, die Kreiskolbenpumpen FK, die Drehkolbenpumpen FL und als Kombination aus diesen beiden Baureihen die Kreiskolbenpumpen FKL.
Das besondere Design der gegenläufig berührungsfrei rotierenden Kreiskolben stellt bei den Kreiskolbenpumpen FK sicher, daß das Produkt nicht gequetscht, sondern zerstörungsfrei verdrängt wird. Sie sind besonders für inhomogene Produkte mit großvolumigen Beimengungen, großen Ansaughöhen, Förderdrücken bis 20 bar und hohen Viskositäten bis 1 000 000 mPas geeignet. Die CIP-fähigen und sterilisierbaren Pumpen sind wahlweise mit Heiz- oder Kühlmantel lieferbar.
Die gegenläufig berührungsfrei rotierenden Drehkolben der Drehkolbenpumpen FL verbinden in ihrer Geometrie die Vorzüge der Flächendichtung des Verdrängers zum Gehäuse bzw. Deckel mit der Liniendichtung zwischen den Verdrängern. Die Form der Verdränger verhindert eine Quetschung und minimiert somit eine mögliche Beschädigung des Förderguts. Besonders geeignet sind die Drehkolbenpumpen FL für den Einsatz bei homogenen Produkten, geringen Ansaughöhen und Förderdrücken bis 12 bar.
Die Kreiskolbenpumpen FKL vereinen die Wirkprinzipien der Kreiskolbenpumpen FK und der Drehkolbenpumpen FL in einer einzigen Pumpe. Gehäuse und Deckel greifen von beiden Seiten in die Kolben ein, so daß durch die allseitige Flächendichtung nur geringe Rückstromverluste entstehen können. Selbst bei hohem Druck bleiben die FKL-Verdränger durch ihre symmetrische Form verformungsfrei. Darüber hinaus wird durch die verstärkte Wellenausführung deren Durchbiegung vermieden. Aufgrund der spielfreien Lagerung kommt es zu keinem Axialversatz.
„Die Pumpen“, betont Meyns, „befinden sich überall dort im Einsatz, wo hohe Saugleistungen und/oder hohe Förderdrücke bis 30 bar gefordert werden.“
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