Seit über 250 Jahren steht Müllerbräu Neuötting für exzellente Braukunst und echte bayerische Biertradition. Gegründet im Jahr 1768, verbindet die Brauerei handwerkliches Können mit moderner Technologie, um Biere zu brauen, die höchsten Qualitätsansprüchen gerecht werden. Darüber wacht mit strengem Auge der Braumeister und Biersommelier Harald Haag. Dieser stand vor der Herausforderung, eine bessere Möglichkeit zu finden, die zur Filtration des Bieres eingesetzte Kieselgur-Suspension zu fördern. Durch die Beimischung von Kieselgur im Brauprozess werden dem Bier die klare Optik und weitere wichtige charakteristische Eigenschaften verliehen. Die poröse Struktur der Kieselgur filtert Schweb- und Trübstoffe aus dem Bier, sodass der erwünschte Effekt erzielt wird. Allerdings ist die Kieselgur sehr abrasiv und kann Komponenten der eingesetzten Dosiertechnik mit der Zeit schädigen. Die bisher verwendete Membranpumpe erwies sich als problematisch, da sie häufig ausfiel und regelmäßig demontiert werden musste. Dies wurde aufgrund der engen Platzverhältnisse am Installationsort zusätzlich erschwert, wodurch unnötig Zeit verloren ging. Auf Anraten des Herstellers der Filterpressen entschied sich Müllerbräu für den Wechsel zur Schlauchpumpentechnik und wandte sich an Netzsch. Bereits vor vielen Jahren hat der Pumpenspezialist die Brauerei an anderer Stelle mit zuverlässiger Pumpentechnik ausgestattet.
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Pumpe senkt Energieverbrauch
Da die Brauerei eine kompakte, robuste und einfach zu wartende Lösung benötigte, die nicht mehr Platz beanspruchen sollte als das bisher eingesetzte Aggregat, wählte Netzsch eine Peripro-Schlauchpumpe in Lebensmittelausführung aus. Das Modell wurde speziell für die Lebensmittelindustrie entwickelt. Die Technologie der Schlauchpumpe basiert auf der Kompression eines elastischen, FDA-konformen Schlauchs. Dies ermöglicht eine schonende und kontaminationsfreie Förderung von Flüssigkeiten, da das Medium nicht mit mechanischen Teilen in Berührung kommt und diese angreifen könnte. Da keine verschleißanfälligen Bauteile wie Ventile oder Gleitringdichtungen verwendet werden und die Peripro zusätzlich in Monoblockbauweise mit Lagerkasten ausgeführt ist, eignet sie sich ideal für die Förderung korrosiver Produkte wie dem Kieselgur-Wassergemisch. Dieses muss mit einer Förderleistung von 50 bis 500 l/h bei 2 bis 6 bar dosiert werden.
Die Bauweise der Peripro bringt aber noch viele weitere Vorteile mit sich: Die Komprimierung des Schlauchs mit XXL-Rollen reduziert die Reibung, was zu einer längeren Lebensdauer des Schlauchs führt. Zudem ist der Schlauch die einzige wartungsrelevante Komponente der neuen Pumpe. Da der Rollendurchmesser eine optimale Kompression des Schlauchs sicherstellt, ermöglicht diese Technik im Vergleich zu herkömmlichen Schlauchpumpen mit Gleitschuhtechnik, eine um 30 % höhere Energieeffizienz. Dadurch wird nicht nur der Energieverbrauch gesenkt, sondern auch die Lebensdauer des Schlauchs verlängert, was die Betriebszeiten der Pumpe nachhaltig erhöht. Ist der Austausch des Schlauches doch einmal notwendig, kann dies aufgrund der Bauweise und der damit einhergehenden einfachen Reinigbarkeit problemlos vom Brauereipersonal selbst durchgeführt werden. Die CIP-Fähigkeit („Cleaning-In-Place“) der Schlauchpumpe ermöglicht eine Reinigung ohne vorherige Demontage aus der Anlage.
Regionalität bei der Technik
Aber nicht nur die Technik der Peripro-Schlauchpumpe musste Müllerbräu überzeugen. Anstatt Produkte über Zwischenhändler zu beziehen, war es der Brauerei wichtig, direkt beim Hersteller kaufen zu können. Die Vorteile von Netzsch liegen auf der Hand: eine direkte Ansprechperson vor Ort, schnelle Verfügbarkeit von Ersatzteilen, ein umfassender technischer Service und Support und jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der Verdrängerpumpen. Besonders nach dem Weggang ihres Schlossers, der bisher die Wartungsarbeiten übernommen hatte, war es für Müllerbräu wichtig, einen zuverlässigen und schnell reagierenden Partner zu finden.
Die Peripro ist mittlerweile seit zwei Jahren erfolgreich im Einsatz und Braumeister Haag, zeigt sich zufrieden mit der Entscheidung, die regionale Partnerschaft weiter zu stärken: „Für uns war es wichtig, die Pumpe direkt vom Hersteller ohne einen Zwischenhändler zu beziehen. Aufgrund unserer guten Erfahrungen mit einer Nemo-Exzenterschneckenpumpe, die wir seit 1982 zur Förderung von Trebern einsetzen, haben wir uns auch bei dieser Anwendung wieder für Netzsch entschieden. Insbesondere den persönlichen Support rund um die Uhr und die schnelle Verfügbarkeit von Ersatzteilen schätzen wir sehr.“
Netzsch Pumpen & Systeme GmbH, Waldkraiburg
Autor: Pitt Mair
Area Sales Manager,
Netzsch Pumpen & Systeme