Wie wichtig vorbeugende Wartung von Wämetauschern ist, zeigt die Erzquell Brauerei. Dort setzt ein Servicedienstleister alle Wärmetauscher unterschiedlicher Hersteller instand, die zwischen Sohlekühler, Bierwärmer, Heißwasseranlage und Tiefkühler installiert sind. Das Unternehmen tauscht aber nicht nur Komponenten aus, sondern begleitet auch Produktionsprozesse und bietet Rundum-Service aus einer Hand.
Der Wärmetauscher ist nicht größer als ein Nachtschränkchen. Ein viereckiges Rahmengestell mit 30 zueinander abgedichteten Platten, aus dem es plötzlich zu tröpfeln beginnt. Der Wasserverlust ist minimal, die Wassertemperatur von 80 °C konstant. Noch ist der Brauprozess nicht in Gefahr. Nur wie lange halten die alten Dichtungen dem konstanten Druck von 4 bar bei der zentralen Heißwasseraufbereitung noch stand? Für Jens Hofmann keine Frage. Der technische Betriebsleiter der Erzquell-Brauerei in Bielstein geht wie immer auf Nummer sicher und wendet sich an GEA EcoServe. Das Unternehmen wartet sämtliche, in der Prozesskette installierte Plattenwärmetauscher bei der Privatbrauerei. Wichtiges Argument für die Auswahl des Dienstleisters war die örtliche Nähe, die im Ernstfall entscheidend ist. Sowie der 24-Stunden-Service – und das an 365 Tagen. Die Erzquell-Brauerei ist seit vier Generationen in Familienbesitz. Sie wurde 1900 als Adler Brauerei in Bielstein gegründet. Am Produktionsstandort Bielstein werden Zunft Kölsch, Zunft Radler, Black Kölsch und Golden Malz gebraut. In Siegen braut der Betrieb sein Erzquell-Pils.
Diesmal leckt der Plattenwärmetauscher der zentralen Heißwasserversorgung. Hier strömt 150 °C heißer Wasserdampf mit 4 bar in den Wärmetauscher und erhitzt das kalte Betriebswasser auf 80 °C. Die Dichtungen können jederzeit bersten, das Wasser im hohen Bogen in die Lagerhalle spritzen. Was einerseits zur Folge hätte, dass die Temperatur im Heißwassersystem absinken würde und damit mikrobiologische Probleme nach sich ziehen könnte. Andererseits: „Wenn wir kein heißes Wasser produzieren, können wir temperaturabhängige Prozesse, wie zum Beispiel die Heißabfüllung von Biermischgetränken, nicht durchführen“, so Hofmann.
Es tröpfelt an einem Freitag, kurz vorm Wochenende. Nachdem die Absperrarmaturen geschlossen sind und der Erhitzer abgekühlt ist, schraubt Techniker Marco Homberg den Wärmetauscher vor Ort auseinander, reinigt die Platten und bedichtet den Wärmetauscher komplett neu. Die Servicetechniker verfügen über eine große Auswahl an Serviceplatten aller marktüblichen Anbieter, die jederzeit installiert werden können. So werden die Ausfallzeiten der Anlage auf ein Minimum reduziert. Das spart Geld und verschafft den Getränkeherstellern ein Höchstmaß an Produktionssicherheit.
Da sämtliche Dichtungen thermisch gleich belastet sind, werden alle ausgetauscht – unabhängig davon, ob die eine oder andere noch abgedichtet hätte, da ansonsten die nächste Reparatur schon absehbar wäre. Nach der Komplettrevitalisierung arbeiten Plattenwärmetauscher, abhängig vom Durchfluss, mindestens drei Jahre störungsfrei. Eine Gewährleitung übernimmt dafür niemand, da an anderer Stelle auftretende Störungen unter Umständen auch die Lebensdauer der Wärmetauscher beeinträchtigen können.
Probleme durch Undichtigkeiten
Störfälle, die auf mangelnde Wartung der Prozesskomponenten zurückzuführen sind, sind vermeidbar. Losgelöst von empfohlenen Wartungsintervallen, lässt Hofmann beispielsweise die Plattenwärmetauscher jedes Jahr kontrollieren. Dabei werden die Wärmetauscher grundsätzlich geöffnet. „Uns reicht nicht nur die reine Dichtungsprüfung“, sagt Hofmann. Weshalb die Servicetechniker alle Wärmetauscher regelmäßig vollständig öffnen und die Platten mit einem Spezialverfahren auf Haarrisse untersuchen, defekte Platten austauschen und den kompletten Apparat wieder neu bedichten. „Je näher wir uns am fertigen Produkt befinden, desto wichtiger ist die absolute Prozesssicherheit. Haarrisse in den Platten können zur Verunreinigung führen, weil sich zwei Medien mischen. Und das wollen wir als Premiumbrauer ausschließen“, ergänzt Hofmann.
Die visuelle Kontrolle der einzelnen Platten gewährleistet auch, dass sich in den Fließkanälen der Wärmetauscherplatten keine Produktreste absetzen, die bei den regelmäßig durchgeführten CIP-Reinigungen nicht entfernt wurden. Die logische Konsequenz wäre ein langsames Zuwachsen der Platten, was mikrobiologische Probleme nach sich ziehen könnte und daher äußerst problematisch wäre. Ablagerungen würden auch das Strömungsverhältnis und damit den Wirkungsgrad der Wärmetauscher negativ beeinflussen. Die vorbeugende Kontrolle ist deshalb für Erzquell gut angelegtes Geld.
dei 428
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