Geht es um die Anforderungen an moderne Lebensmittelverpackungen und Verpackungsanlagen, so kann man diese unter den Schlagworten leichter, schneller und besser zusammenfassen. So konnten beispielsweise in punkto Materialeinsatz in den letzten Jahren dank verbesserter Konstruktion und verfeinerter Produktionstechnik deutliche Gewichtseinsparungen bei gleicher oder gar besserer Stabilität und Barrierefunktion der Verpackung erzielt werden.
In den vergangenen 20 Jahren konnte der Materialaufwand für Aluminiumverpackungen um bis zu 40 % reduziert werden. Auch bei Glasverpackungen sind Verbesserungen in dieser Größenordnung möglich geworden. Und auch Kunststoffverpackungen erfuhren in den vergangenen Jahren eine Gewichtsreduktionen um ca. 25 %. Gleichzeitig verbesserten sich Stabilität, Produktschutz, Optik und Haptik.
Schneller Werkzeugwechsel
Beim Faktor Schnelligkeit scheiden sich die Geister: Zwar sinkt der Preis für die einzelne Verpackungseinheit mit steigender Maschinenleistung aufgrund des höheren Ausstoßes pro Zeiteinheit, doch rücken bei modernen Hochleistungsmaschinen auch die Stillstandszeiten durch Störungen, Umrüstung, Wartung und Reinigung zunehmend in den Fokus. Dazu kommt, dass Verluste und aufzuarbeitende Fehlproduktmengen beim An- und Abfahren für jeden Maschinenstopp schnell sehr hoch werden können. Letztlich steckt die Marge heute nicht mehr in den austauschbaren Massenprodukten. Vielmehr hält der Trend zu immer stärkerer Individualisierung und Fragmentierung weiter an. Die Folge sind kleinere Losgrößen eines Produktes bzw. einer speziellen Verpackungsvariante oder -ausstattung. Das Marketing verlangt in zunehmend kürzeren Zeitabständen immer mehr Optionen für die Warenpräsentation.
Die Verpackungsanlagenbauer haben hier reagiert und bieten individuell konfigurier- und kombinierbare Anlagenmodule an, die durch Schnellwechselsysteme innerhalb weniger Minuten Produkt- und Gebindeumstellungen zulassen oder die häufig ganz ohne auszutauschende Formatteile auskommen. Der Wechsel von Schalen, Beuteln, Formen, Folien, Etiketten oder Verschlüssen erfolgt dank redundant angelegter Zuführungseinrichtungen auf Knopfdruck, vielfach bei vollem Betrieb und ohne Unterbrechung. Einmal hinterlegte Produktionsparameter sind jederzeit reproduzierbar. Durch raffiniert konstruierte Speicher- und Pufferstrecken können kontinuierliche Arbeitsschritte direkt in getaktete übergehen oder kurzfristige Stillstände bzw. Leistungsrückgänge einzelner Anlagenteile aufgefangen werden, ohne dass die gesamte Linie angehalten werden muss.
Bessere Austauschbarkeit
Die Vereinfachung, Vereinheitlichung und Standardisierung von Einzelteilen, Bau- und Funktionsgruppen ermöglicht die Konstruktion individuell kombinierbarer und wartungsarmer Anlagenmodule, die nach dem Baukastenprinzip zu Produktionslinien für jeden Zweck zusammengestellt und die bei neuen Anforderungen modifiziert werden können. Diese Entwicklung hat die Gesamtkosten für Verpackungsanlagen gesenkt und für ungeahnte Vielseitigkeit gesorgt. Selbst wenn das reine Investment für eine komplexe Verpackungslinie heute deutlich höher liegt, kommt der Anwender bei Betrachtung der Total Cost of Ownership wesentlich preiswerter zu zuverlässiger Anlagentechnik.
Etliche Verpackungsmaschinenhersteller gehen weg von den Superlativen und ergänzen ihre Produktprogramme um einfachere Maschinentypen für den unteren und mittleren Leistungsbereich. Das hat ganz pragmatische Gründe: Investitionsbedarf entsteht weltweit vor allem in kleinen, expandierenden mittelständischen Firmen und in den Emerging Markets der Entwicklungs- und Schwellenländer. Gerade bei diesen einfacheren Maschinen rücken preiswerte Nachbauten von Anbietern aus den Schwellenländern vor. Maschinenbauer, die hier nicht handeln, lassen sich ein komplettes Marktsegment entgehen.
Auf der Anuga FoodTec werden innovative Lösungen für die Verpackung von Lebensmitteln gezeigt. Der Messebesucher findet diese in den Hallen 6 und 7.
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