Gegründet wurde das oberschwäbische Traditionsunternehmen Jermi bereits 1889. Heute zählen zum Kundenkreis des Lebensmittelherstellers aus Laupheim-Baustetten neben dem klassischen Lebensmitteleinzelhandel alle deutschen Discounter, Großhändler, die lebensmittelverarbeitende Industrie sowie Partner im Co-Manufacturing-Bereich. Neben der eigenen Marke „Jermi“ nehmen die Handelsmarken der Kunden eine stetig wachsende Rolle ein. Rund 20 % der Erzeugnisse werden vom Oberschwäbischen aus in 50 Länder weltweit exportiert.
Eine hochmoderne Fertigung ermöglicht es, dass jährlich über 12 000 t Schmelz- und Frischkäse und rund 28 000 t konfektionierter Käse auf dem Tisch des Genießers landen. Hochleistung, die einen Partner braucht. 2018 kam der erste Kontakt zu Trapo zustande. „Die langjährige Erfahrung in High-Care-Bereichen und im Hygienedesign war für mich ausschlaggebend“, erinnert sich Gerhard Jerg, Geschäftsführer der Jermi Käsewerk GmbH.
Alles aus einer Hand
Die Gesamtlinienkompetenz von Trapo hat ihn beeindruckt – und nicht zuletzt das „frische, elegante und kompakte Edelstahldesign der Anlage.“ Basierend auf über
50 Jahren Erfahrung entstehen alle Komponenten des Hygienedesigns in der hauseigenen Edelstahlfertigung am Stammsitz in Gescher-Hochmoor.
In einem ersten Schritt lieferte Trapo zwei Hochleistungspalettierer HLP 6000. Der Hochleistungs-Lagenpalettierer aus der HLP-Serie bietet eine hohe Leistung auf engstem Raum – und bedient ein nahezu unbegrenztes Produktspektrum. So lassen sich bei hoher Produktvielfalt auf Kundenseite unter Höchstleistung perfekte, saubere Lagen und Stapel bilden. Bei diesem erheblichen Vorteil spielt der HLP sein Alleinstellungsmerkmal, die absolute Flexibilität, aus: Der HLP 6000 legt perfekt ab und realisiert beliebige Lagenbilder unterschiedlicher Formate – bis zu 10 Lagen/min.
Die Basis sicheren Verpackens bilden die Lagenbildung und das Palettieren. Die Palettierer der HLP-Serie agieren bei Jermi mit hohem Einlauf. Einer der beiden Hochleistungs-Lagenpalettierer ist mit einer y-Achse, der zweite mit einer Verfahrachse ausgestattet – so können bedarfsorientiert ein oder mehrere Palettierplätze bedient werden. Den Weitertransport der verpackten Käsevariationen ins Lager oder zum Verladen übernehmen sechs Fahrerlose Transportsysteme der TTS-Serie. Mit dem Trapo Transport Shuttle (TTS) schlägt das Unternehmen ein neues Kapitel flexibler Fördertechnik in der Lebensmittelproduktion auf. Einen besonderen Mehrwert bietet die Flexibilität der Serie, deren Transportlösungen autark agieren:
Die betreibenden Akkus werden über Kontakte geladen. Standardmäßig transportiert der Trapo Transport Shuttle innerhalb der Produktion Lasten bis 2000 kg, höhere auf Anfrage.
Idealerweise werden der Trapo Transport Shuttle und der Trapo Warehouse Shuttle (TWS-Serie) in Kombination eingesetzt: für präzise, zeitsparende Übergaben und optimale Nutzung der Lagerfläche. Am Hochregallager bei Jermi übernehmen diese Aufgaben jetzt zwei TWS. Dabei legt der TWS bei einer Beschleunigung von 1,5 m/s² drei Meter pro Sekunde zurück und absolviert den Zyklus aus Ausfahren, Greifen und Einfahren in maximal drei Sekunden.
Sicherheit an der Laderampe
Im gemeinsamen Gespräch der Verantwortlichen von Jermi und Trapo reifte die Idee zur lückenlosen Automatisierung von der Produktion bis in den Lkw hinein. Das Ergebnis ist das autonom agierende TLS 3600, das mehr Sicherheit und höhere Effizienz an der Laderampe bieten wird. Es kann selbsttätig an der Laderampe Höhenunterschiede ausgleichen und Positionskorrekturen vornehmen.
Das Beladen erfolgt in vier Sequenzen. Zunächst werden bis zu drei Paletten auf dem stationären Teil des Systems nebeneinander in Reihe platziert und ausgerichtet. Es folgen die Aufnahme und das Verladen der Reihe. Während des Verladevorgangs wird eine weitere Palettenreihe auf dem stationären Teil gebildet und bereitgestellt. Ein kontinuierlicher Ablauf, der Zeit und Wegstrecke spart und Wartezeiten bei der Palettenladung vermeidet. Für einen 13-m-Trailer beträgt die Beladezeit mit 33 Paletten – abhängig vom Ladegut – ca. 15 Minuten.
Als Leitinstanz regelt und überwacht das Trapo-Intelligent-Managementsystem, kurz TIM genannt, die automatisierten Abläufe zwischen Produktion und Laderampe. Das übergeordnete System fungiert darüber hinaus quasi als „Ampelschaltung“, damit die TTS sicher und effizient neben- und miteinander agieren können.
Trapo AG, Gescher-Hochmoor