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Mehr als Produktschutz

Moderne Verpackungslösungen erfüllen verschiedene Funktionen
Mehr als Produktschutz

Verpackungen schützen Packgüter vor äußeren Einflüssen. So tragen sie bei Lebensmitteln in erheblichem Maß zur Verlängerung der Haltbarkeit bei sowie zur Reduzierung von Aroma- und Nährstoffverlusten. Doch erwarten Verbraucher und Händler heute weit mehr Funktionen von Verpackungen. Letztere sollen optisch attraktiv sein, leicht zu öffnen und auch in puncto Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit überzeugen.

Ein optimaler Produktschutz lässt sich nur dann erzielen, wenn im Gestaltungsprozess von Verpackungslösungen nicht nur das Produkt im Vordergrund steht, sondern Entwickler auch die Wechselwirkungen zwischen Produkt, Packstoffen und Packungsatmosphäre berücksichtigen. Denn Bestandteil einer Verpackung ist nicht nur der Packstoff selbst, sondern beispielsweise auch die Packungsatmosphäre. So kann eine Modifikation der Umgebungsluft in der Verpackung die Haltbarkeit des Packgutes positiv beeinflussen. Typische Beispiele sind Schutzgasverpackungen, die auch als MAP-Verpackungen bekannt sind. Hier wird die normale Gaszusammensetzung innerhalb der Verpackung gezielt verändert und auf die Anforderungen des Lebensmittels angepasst. Für eine Haltbarkeitsverlängerung von Produkten sorgen zudem Vakuumverpackungen, bei denen der Restsauerstoff aus der Packung entzogen wird.

Differenzierung am Point of Sale

Wenn Verbraucher einkaufen, neigen sie dazu, zu Verpackungen zu greifen, die sich durch ein raffiniertes Erscheinungsbild von vergleichbaren Produkten abheben. Eine Kaufentscheidung ist oftmals innerhalb weniger Sekunden gefällt. Sowohl Form, Farbe, Materialien und Haptik der Verpackungen können dabei bewusst oder unbewusst eine Rolle spielen. Daher sollten diese Merkmale stets optimal aufeinander abgestimmt sein. Umweltfreundliche und recyclingfähige Packstoffe spielen für Verbraucher eine immer größere Rolle. Die Tendenzen im Markt – etwa der Trend zu handwerklich hergestellten und Bioprodukten, bei denen eine passende Verpackung eine maßgebliche Rolle spielt – führen dazu, dass die Entwicklung neuer Packstoffe wie etwa Papierverbunde und Verpackungsmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen mit Hochdruck vorangetrieben wird.

Darüber hinaus gewinnt die Entwicklung von recyclingfähigen Verpackungsmaterialien infolge einer neuen Gesetzgebung an Bedeutung. So fordert das neue Verpackungsgesetz, das 2019 in Deutschland in Kraft tritt, für Verbundverpackungen eine Verwertungsquote von 55 Masseprozent; ab 2022 eine Verwertungsquote von 70 Masseprozent. Multivac arbeitet mit führenden Herstellern von Verpackungsmaterialien zusammen und verfolgt das Ziel, moderne Verpackungskonzepte zu entwickeln, die der neuen Gesetzgebung entsprechen und die sich ohne aufwendige Änderungen auf eigenen Standardsystemen herstellen lassen.

Die farbliche Gestaltung von Verpackungen trägt maßgeblich zur Differenzierung am PoS bei. Farbe lässt sich entweder durch den Einsatz von gefärbten Folien oder durch die Bedruckung der Verpackungsmaterialien erzielen. Heute kommt es vornehmlich darauf an, Drucksysteme einzusetzen, die variable Druckbilder erzeugen können. Beim Digitaldruck entfällt die Herstellung von physischen Druckkörpern. Auf diese Weise erlaubt er die Bedruckung von Verpackungen ab Losgröße 1 und ist insbesondere für die Markteinführung von neuen Produkten oder für die Vermarktung von personalisierten Produkten das Mittel der Wahl.

Um die Attraktivität von Verpackungen zu erhöhen und eine Differenzierung am PoS zu erreichen, lassen sich auch Schmucketiketten einsetzen. Sie können zusätzlich die Funktion von Sicherheitsetiketten (Tamper Evidence) oder von Informationsträgern (MHD, Produktionslose etc.) übernehmen. Eine einfache Handhabung durch Öffnungshilfen oder eine Wiederverschließbarkeit von Packungen erhöht die Nutzerfreundlichkeit und kann dazu beitragen, der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken. Des Weiteren sorgen kindersichere Verpackungen oder Sicherheitsetiketten für einen erhöhten Verbraucherschutz. Alle genannten Merkmale können die Akzeptanz der Verbraucher für ein Produkt erhöhen, eine Kaufentscheidung begünstigen und tragen zu einer positiven Wahrnehmung einer Marke bei.

Der Blick auf die Logistik

Der Kostendruck und vor allem das sich wandelnde Konsumverhalten führen dazu, dass sich auch die Anforderungen an die Verpackung ändern. Sie muss hinsichtlich ihres Designs zunehmend auch so ausgelegt sein, dass ein wirtschaftlicher Transport entlang der logistischen Kette gewährleistet ist. So findet beispielsweise im Onlinehandel die Präsentation nicht mehr am PoS, sondern beim Endkunden zu Hause statt. Nur unbeschädigte, attraktiv verpackte Ware führt zu einem positiven Einkaufserlebnis. Die optimale Anpassung auf die Größe der Um- bzw. Transportverpackung und die Transportfähigkeit in Standardkartons unterschiedlicher Transportdienstleister und Paketdienste sind hier entscheidende Faktoren mit Blick auf die Effizienz, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit im gesamten Prozess. Die Verpackung übernimmt dabei zusätzliche Schutzfunktionen – bei frischen, gekühlten oder gefrorenen Lebensmitteln beispielsweise darf die Kühlkette nicht unterbrochen werden. Verpackungen für E-Commerce-Anwendungen müssen zudem oftmals so flexibel gestaltbar sein, dass sie an die jeweiligen Einkäufe des Kunden angepasst werden können.

Durch Modifikationen der Verpackungen in Bezug auf Größe, Materialien sowie Formgebung lassen sich aus einem einzigen Produkt mehrere unterschiedliche Produkte gestalten, die zum Beispiel auf unterschiedliche Zielgruppen bzw. Verkaufskanäle ausgelegt sind. So kann ein kleiner Snack oder Müsliriegel als Kleinpackung im Shop der Tankstelle und als Großpackung im Supermarkt angeboten werden. Zur Herstellung bedarf es allerdings einer umfassenden Kompetenz, die die Auswirkung der Änderung des Verpackungsdesigns auf das verpackte Produkt bewertet und das Design entsprechend abstimmt.

Reduzierter Packstoffverbrauch

In puncto Wirtschaftlichkeit lohnt sich in erster Linie der Blick auf die Material- und Maschinenkosten. Unternehmen wie Multivac arbeiten konsequent an der Entwicklung neuer Verpackungslösungen, bei deren Herstellung so wenig Packungsabfall wie möglich entsteht. Moderne Schneidkonzepte erlauben unter anderem die Umsetzung von abfallfreien Schneidungen, bei denen die Stege zwischen den Packungen komplett entfallen. So trägt der erstmals auf der Interpack 2017 präsentierte Form- und Konturschneider von Multivac maßgeblich zu einem reduzierten Packstoffverbrauch und damit zu geringeren Verpackungskosten beim Tiefziehverpacken bei. Die Reduzierung von Packstoffvolumen lässt sich zudem durch die Gestaltung von Verpackungen mit möglichst dünnen Wanddicken erzielen. Damit diese Packungen dennoch ein Höchstmaß an Stabilität aufweisen und hinsichtlich des Produktschutzes ihre volle Funktion erfüllen, bietet Multivac unterschiedliche Tiefziehtechnologien an, die es erlauben, mit dünneren Folienmaterialien Packungen herzustellen, die gleichmäßige Wanddicken aufzeigen. Zusätzlich lässt sich durch eine Adaption des Packungsdesigns, wie zum Beispiel der Einbau von sogenannten Rippen in die Packungswände, die Stabilität von Packungen erhöhen.

www.prozesstechnik-online.de
Suchwort: dei1217multivac


Reinhard Ruhland

Bereichsleiter
Innovation Center,

Multivac

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