Bei der maschinellen Herstellung von Schaschlikspießen ist Hygiene ebenso wichtig wie Effizienz. Deshalb setzt die Miveg in ihren Spießmaschinen der Baureihe KW-2001 Druckluftmotoren von Deprag ein. Die Edelstahlaggregate zeichnen sich durch hohe Leistungsdichte, Leistungskonstanz über weite Drehzahlbereiche und Wartungsfreundlichkeit aus.
Helga Kleisny
Die Miveg hat sich auf die Herstellung von Lebensmittelmaschinen, darunter auch solche für die Herstellung von Fleischspießen, spezialisiert.
Ein Schlüsselprodukt des Unternehmens ist die halbautomatische Spießmaschine KW-2001. Pro Stunde verlassen mehr als 4000 Spieße, bestückt mit Geflügel, Gemüse, Käse oder Fleisch, die Maschine. Dabei ist wichtig, dass das fertige Produkt für den Kunden trotzdem wie von Hand gesteckt aussieht. Mit der Anlage können kleine Mini-Partyspießchen mit 20 g bis zu großen Spießen mit einem Gesteckgutgewicht von 250 g wirtschaftlich und ansprechend produziert werden. Die Länge der Holzspieße variiert je Produkt zwischen 100 und 250 mm. Binnen weniger Minuten ist die Maschine umgerüstet, weil sich die Magazine einzeln entnehmen und somit schnell und verschleißfrei wechseln lassen.
Deprag liefert für die Anlagen nicht nur die Edelstahldruckluftmotoren, sondern bietet die auf den Anwendungsfall komplett abgestimmte Antriebslösung. „Wir sind sehr zufrieden mit der unkonventionellen und reaktionsschnellen Zusammenarbeit mit den Deprag-Ingenieuren“, freut sich Lars Kracker, geschäftsführende Gesellschafter der Miveg. Bei 85 % der von Deprag realisierten Projekte handelt es sich um Sonderlösungen. Selbst bei kleinen Stückzahlen bietet der Mittelständler aus Amberg auf Kundenanforderung abgestimmte Standardmotoren, Sondermotoren oder vollautomatische Produktionssysteme.
Robust und korrosionsfest
Die diffizile Hauptarbeit bei der Spießmaschine KW-2001 leistet eine Spießeinheit, die mithilfe von zwei Deprag-Druckluftlamellenmotoren aus Edelstahl angetrieben wird. In dieser Einheit wird der Spieß aus Buchenholz über zwei Riemen nach vorne durch die Fleisch-, Zwiebel- und die Paprikastückchen geschoben. „Wir haben uns beim Antrieb für Druckluftmotoren von Deprag entschieden, weil sie aus Edelstahl sind“, so Kracker. Durch ihre robuste, korrosionsfeste und abgedichtete Ausführung sind sie als Antrieb sehr gut für den Einsatz in Feuchträumen geeignet. Außerdem halten sie den für die Fleischbranche typischen aggressiven Reinigungsmitteln stand. Druckluftmotoren finden aufgrund der vielfältigen Ausführungsvarianten, der einfachen Bauweise, des geringen Leistungsgewichts, des großen Drehzahlbereichs oder der Explosionssicherheit ein breites Einsatzspektrum. Ihr Funktionsprinzip ist denkbar einfach und soll am Beispiel eines Druckluftlamellenmotors erläutert werden: Die von einem Kompressor erzeugte Druckluft versetzt den in einem exzentrischen Zylinder umlaufenden Rotor in Bewegung. In seinen Schlitzen stecken Lamellen, die durch Zentrifugalkraft nach außen gegen die Zylinderwand gedrückt werden. Es bilden sich Arbeitskammern für die sich ausdehnende Druckluft. Über die Expansion der komprimierten Luft wandelt sich die Druckenergie in kinetische Energie – die Drehbewegung entsteht.
Viele Gründe sprechen für den Einsatz von Druckluftmotoren als Antrieb. Der wesentlichste ist die große Leistungsdichte. Je nach Ausführung haben Druckluftmotoren nur ein Fünftel der Masse eines handelsüblichen Elektromotors oder ein Drittel seiner Größe. Darüber hinaus ist die abgegebene Leistung der Druckluftmotoren über weite Drehzahlbereiche nahezu konstant. Sie können daher auch in einem breiten Feld wechselnder Lasten optimal betrieben werden. Die Motorleistung lässt sich durch Änderung des Betriebsdrucks anpassen, die Drehzahl durch Drosselung der Luftmenge stufenlos steuern. Druckluftmotoren können problemlos bis zum Stillstand belastet werden und nehmen dabei keinerlei Schaden. Nach Reduzierung der Last laufen sie sofort wieder an und das beliebig oft hintereinander, auch bei einer hohen Einschaltdauer. Außerdem entsteht keine Reibungswärme, denn die sich entspannende Druckluft kühlt den Motor. Eine Überhitzung des Antriebselements ist nahezu ausgeschlossen.
Konstruktionsbedingt bieten Druckluftmotoren, wie sie auch von Deprag angeboten werden, Vorteile in puncto Sauberkeit und Wartung. Der im Motor herrschende Überdruck verhindert das Eindringen von Staub und Schmutz. Lediglich die Lamellen müssen als Verschleißteile ab und zu ausgetauscht werden. Wie in der Lebensmittelindustrie gefordert, können die Deprag-Druckluftmotoren auch ölfrei im Trockenlauf betrieben werden.
Deprag bietet seine Edelstahl-Druckluftmotoren standardmäßig in einem Leistungsbereich von 20 W bis 1,2 kW für eine maximalen Drehzahl von 24 000 min-1 an. Ausgeliefert werden sie in Kombination mit einem Planeten-, Stirnrad- oder Schneckengetriebe.
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Weitere Informationen zu den Deprag-Druckluftmotoren
MiVEG
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