Eine Hauch Provence ist auch im sächsischen Lommatzsch zu fühlen. Wie in Südfrankreich werden hier Ölpflanzen angebaut, beispielsweise Sonnenblumen und Raps. Der Grundstein der Ölmühle Moog liegt in Südfrankreich, wo der Vater der heutigen Geschäftsführerin Judith Faller-Moog seit 1984 biologische Landwirtschaft betrieb.
Naturbelassene Bioöle der Marke Bio Planète sind die Kernprodukte der Ölmühle Moog GmbH. Mittlerweile umfasst das Bio-Planète-Sortiment rund 70 Öle für die feine, gesundheitsbewusste Küche. Darunter findet sich auch eine Auswahl an Demeter-Ölen sowie heimische Produkte aus deutscher Biolandwirtschaft.
Umfassende Qualitätskontrollen
Jede Flasche Öl hat bis zu 18 Analysen durchlaufen. Schon die Rohware wird beim Produzenten im Herkunftsland und bei Anlieferung in der Ölmühle kontrolliert und verkostet. In der Produktion folgen weitere Tests. Zum Abschluss verkosten Qualitätsprofis die Ware noch einmal.
Die Qualitätsphilosophie des Unternehmens bedeutet, dass jede einzelne Flasche bis zum Rohstoff rückverfolgbar ist. Der gesamte Herstellungsprozess mit ausgewählten Partnern wird vom Feld bis zur Flasche betreut, denn bei Biolebensmitteln steht das Thema Nachhaltigkeit automatisch in einem besonderen Fokus. Das bezieht sich natürlich nicht nur auf die Produkte selbst, sondern auch auf deren Herstellung. Die Abfüllung und Etikettierung der Flaschen und Gläser wird mit dem gleichen hohen Qualitätsanspruch betrieben.
Kurze Rüstzeiten für kleine Chargen
In einer Zeit ständigen Wandels und hohen Anforderungen an das Produktdesign besitzt die Etikettierung als emotionales Designelement einen immer höheren Stellenwert. Dazu kommt die steigende Zahl unterschiedlicher Gebinde. Die Etikettiermaschinen zur Ausstattung der Flaschen und Gläser müssen alle Anforderungen abdecken.
„Da wir sehr kundenorientiert und mit kleinen Chargen arbeiten, ist es sehr wichtig, Maschinen mit einer kurzen Rüstzeit zu beschaffen, um diesen Anforderungen gerecht zu werden“, erklärt Ivo Walther, Produktionsleiter bei der Ölmühle Moog. „Deshalb kommen bei uns ausschließlich Etikettierer von Gernep zum Einsatz.“ Sie statten alle Gläser und Flaschen aus, die am deutschen Produktionsstandort abgefüllt werden.
Der Etikettierspezialist aus dem bayerischen Barbing hat bei der Ölmühle Moog zwei Rundläufer-Etikettiermaschinen installiert. Die eine Maschine, eine Labetta 6-480 2SK für Selbstklebeetiketten, wird schon seit Mitte 2015 für die Speiseöllinie eingesetzt. Mit einer Leistung von 2000 Gebinden pro Stunde etikettiert sie zylindrische Glasflaschen mit partiellem Rundumetikett und quadratische Glasflaschen mit Rumpf- und Rückenetikett. Die variablen Daten (MHD) werden direkt auf das Etikett gedruckt. Die Maschine ist für eine spätere Nachrüstung mit einem dritten Spender für selbstklebende Aktionssticker oder Halsringetiketten vorbereitet.
Fahrbarer Etikettenspender
Der zweite Etikettierer wurde Anfang Juni 2017 in Betrieb genommen. Es handelt sich hierbei um eine Rundläufer-Etikettiermaschine der Baureihe Soluta 5-640 3SK SD für Selbstklebeetiketten. Sie ist Teil der Produktionslinie, auf der Kokosöl und -fett hergestellt werden. Das hochwertige, native Kokosöl stammt von Kleinbauern auf Sri Lanka und wurde erstmals auf der Biofach 2017 vorgestellt. Auf dem deutschen Markt ist es eines der wenigen Kokosprodukte, die in Fairtrade-Qualität angeboten werden.
Normalerweise werden zwei Etiketten auf die Gläser aufgebracht: ein Garantieband und ein Rundumetikett. Zuerst wird das Garantieband seitlich auf das Glas gespendet, danach folgt das Rundumetikett. Dabei ist es sehr wichtig, dass das Rundumetikett präzise appliziert wird und zum Schluss exakt am Garantieband angeklebt ist. „Hier arbeitet Gernep mit servogesteuerten Flaschentellern, mit deren Hilfe sich diese Anforderung sehr gut erfüllen lässt. Zusätzlich haben wir gerade ein drittes Etikett auf dem Deckel, das wir am Auslaufstern aufbringen“, erklärt Walther. Der Vorschub des Etikettenmaterials durch einen SPS-gesteuerten Servoantrieb gewährleistet hohe Etikettiergenauigkeit. Die Spenderparameter können direkt am Gerät oder über das Maschinen-Touchpanel eingestellt werden. Die kompakten Spender sind für die Beschickung und Umrüstung leicht zugänglich.
Etikettiert 4500 Gläser pro Stunde
Mit einer Leistung von 4500 Gläsern pro Stunde werden die zylindrischen Gläser mit partiellem Rundumetikett, Siegellasche in L-Form als Deckelsicherungsetikett und Bookletetiketten ausgestattet. Auch diese Maschine ist zur späteren Nachrüstung eines vierten Selbstklebespenders für Aktionssticker vorbereitet. Alle Flaschenteller sind über Servomotoren gesteuert. So können Zusatzetiketten wie Aktionssticker in beliebiger Position auf dem Hauptetikett platziert werden.
Die Maschine wurde mit einem fahrbaren Modulwagen ausgerüstet. Mit seiner Hilfe lassen sich die Siegellaschen entweder über dem Einlaufstern des Etikettierers auf dem Gefäßdeckel aufbringen, oder es werden Zusatzetiketten oberhalb des Auslaufsterns appliziert.
„Wir legten großen Wert auf Flexibilität bei den Etikettenformen, den Etikettenpapieren und beim Aufbringen zusätzlicher Sticker. Letztere können wir über den fahrbaren Etikettenspender problemlos aufbringen“, erklärt Walther.
Weitere Formate geplant
Die Ölmühle Moog ist 2015 von einer manuellen auf eine automatische Flaschenabfüllung umgestiegen. Mit den beiden Maschinen wurde eine alte Anlage ersetzt, um die Kapazitäten zu erhöhen. Da beide Maschinen zusammen mit den neuen Linien aufgebaut wurden, lief die Installation vollkommen problemlos.
Derzeit werden ca. sieben Flaschenformate mit Volumen von 100 bis 500 ml auf der Flaschenabfüllung sowie vier Formate mit Volumen von 200 bis 1000 ml auf der Glaslinie verarbeitet. Weitere drei Formate sind aktuell geplant. Täglich werden rund 50 000 Gläser und Flaschen etikettiert.
Halle A5, Stand 302
www.prozesstechnik-online.de
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Annette von der Heide
Freie Journalistin
Rundläufer-Etikettiermaschinen
Gernep liefert maßgeschneiderte Lösungen
Gernep bietet maßgeschneiderte Ausstattungsmaschinen für die Getränke-, Lebensmittel-, Pharma-, Chemie- und Kosmetikindustrie. Das Unternehmen entwickelt und baut seit über 30 Jahren individuelle Rundläufer-Etikettiermaschinen, die verschiedenste Gebinde aus Glas, Kunststoff, Metall und unterschiedlichsten Formgefäßen vielfältig ausstatten. Im Werk Barbing bei Regensburg werden die Maschinen entwickelt und für den weltweiten Markt gefertigt. Durch die flexiblen Maschinenkonzepte, vom Grundaufbau der Maschinenserien über spezialisierte Antriebe bis zu den Möglichkeiten, praxisorientierte Zusatzeinrichtungen einzeln oder in Kombination einzusetzen, sind die Etikettierer die flexible Antwort auf immer anspruchsvollere Ausstattungen und deren rationelle Umsetzung in allen Leistungsklassen.