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Spezialisten gehört die Zukunft

CNC-Antriebstechnik und intelligente Software sorgen für Fortschritt
Spezialisten gehört die Zukunft

Die Gerhard Schubert GmbH wurde 1966 gegründet, ihr erstes Produkt war die Schachtelaufrichte- und -klebemaschine SKA. Seit 1984 fertigt das Crailsheimer Unternehmen CNC-gesteuerte Verpackungsmaschinen. Diese sehr zuverlässig arbeitenden Maschinen brachten dem Familienunternehmen den internationalen Durchbruch. Über Trends bei der Verpackungsautomation sprach dei mit Gerhard Schubert, dem geschäftsführenden Gesellschafter des Unternehmens.

Die Gerhard Schubert GmbH gehört zu den weltweit führenden Herstellern CNC-gesteuerter Verpackungsmaschinen. Das Crailsheimer Familienunternehmen hat 430 Mitarbeiter und erwirtschaftete 1999 einem Umsatz von 102 Mio. DM.

Schubert bietet das komplette Leistungsspektrum für die Primär- und Endverpackung stückiger Produkte. Zahlreiche internationale Vertretungen und Vertriebspartner repräsentieren das Unternehmen rund um die Welt. Eigene Tochtergesellschaften sind für die Planung, Realisierung und Betreuung kompletter Verpackungsanlagen (IPS International Packaging Systems GmbH, Crailsheim), für Vertrieb und Service in den Vereinigten Staaten (Schubert Packaging Systems LLC, Addison/Texas) sowie für Aufgaben aus der Teilefertigung (Schubert + Edelmann GmbH, Bartholomä) verantwortlich. Bereits heute deckt Schubert mit den beiden Baureihen SMB-Verpackungsmaschinen sowie SNC-F44-Pickerlinien und -Pralinenpackstraßen ein breites Spektrum ab. Rund 70 Prozent des Umsatzes werden mit Serienmaschinen, die übrigen 30 Prozent mit Sonderanfertigungen erwirtschaftet. Zurzeit gehen ca. 80 Prozent der Schubert-Maschinen in den Export. Neben der Fertigung von SMB- und SNC-F44-Anlagen umfasst die Produktion des Unternehmens Schachtel-Aufrichtemaschinen sowie Förderaggregate.
CNC-Antriebstechnik eröffnet neue Möglichkeiten
dei: Herr Schubert, welche grundsätzlichen Trends sehen Sie zu Beginn dieses Jahrhunderts bei den Verpackungsmaschinen?
Schubert: Ihre Frage nach der Zukunft der Verpackungsmaschinen hat zu Beginn des neuen Jahrhunderts mit Sicherheit eine Berechtigung. Wenn auch Voraussagen in aller Regel nicht oder nur teilweise eintreten, bin ich mir doch in einem Punkt sehr sicher: Die CNC-Antriebstechnik wird der Branche ganz ungeahnte Möglichkeiten erschließen. Aufgabenstellungen, die früher nicht gelöst werden konnten, können nun dank der CNC-Antriebstechnik umgesetzt werden.
dei: Können Sie das etwas genauer beschreiben?
Schubert: Ein Beispiel: Nehmen wir die „Schokoladen-Orange“, die in England produziert wird. Vor 25 Jahren bekamen wir die Aufgabenstellung, die 20 Einzelschnitze dieses Produktes maschinell zusammenzusetzen. Aber alles, was wir uns damals überlegten, scheiterte an der Durchführbarkeit. Die Vorgaben des Kunden waren zum damaligen Zeitpunkt technisch nicht umsetzbar. Mit der Entwicklung der CNC-Antriebstechnik und der daraus resultierenden Entwicklung der Bildverarbeitung sind heute diese Aufgaben problemlos lösbar. Der Kunde war begeistert, schließlich konnten 70 Arbeitsplätze eingespart werden. Er gab zuerst eine Maschine in Auftrag. Inzwischen hat er noch drei weitere bestellt, denn die Automatisierung des Abpackprozesses verhalf dem Produkt inzwischen zu einem riesigen Markt.
dei: Das heißt, dass die CNC-Antriebstechnik der Verpackungsautomation noch einen weiteren großen Schub geben wird.
Schubert: Absolut, und zwar in Verbindung mit intelligenter Software. In diesem Bereich gibt es noch ein großes Entwicklungspotenzial. Vor 10 oder 15 Jahren hat wohl kaum jemand geahnt, dass sich der Personal Computer so schlagartig auf dem Markt durchsetzen würde. Man hatte lange Zeit große Bedenken, ob ein PC überhaupt jemals die Zuverlässigkeitsansprüche einer Produktionsmaschine erfüllen könnte.
Windows macht komplizierte Verpackungsprozesse übersichtlich
dei: Bill Gates zieht nun also auch in die Verpackungsmaschinen ein?
Schubert: Richtig. Windows arbeitet heute auf allen Bedieneroberflächen und trägt maßgeblich dazu bei, dass komplizierte Verpackungsprozesse übersichtlich werden. Noch ein Beispiel: Bei einer kurvengesteuerten mechanischen Verpackungsmaschine kann man mit einiger Erfahrung leicht feststellen, warum eine Funktion gestört ist, und man kann leicht selbst den Weg finden, die Störung zu beheben. Das geht bei CNC-gesteuerten Maschinen nicht mehr. Wenn sich ein Motor nicht mehr bewegt, kann es viele Gründe dafür geben. Man kann nur mit Hilfe eines Computers und der entsprechenden Software den Fehler finden.
dei: Herr Schubert, noch einmal konkret gefragt, was wird es in 10 bis 20 Jahren Ihrer Meinung nach geben, was es heute noch nicht gibt?
Schubert: Technologien werden zusammenwachsen. Ein Leimwerk beispielsweise, das heute eine in sich abgeschlossene Einheit ist, wird in absehbarer Zukunft in die Maschine integriert sein. Überhaupt glaube ich, dass der Trend immer mehr zum Spezialistentum geht. Die Unternehmen werden sich auf ihre Gebiete zurückziehen und versuchen, darin zur Spitze zu gehören. Komplizierte Verpackungsmaschinen werden durch die Kooperation verschiedener Spezialmaschinenbauer entstehen und eine intelligente Steuerung wird die unterschiedlichen Komponenten zu einer Einheit zusammenführen. Mit steigender Flexibilität der Verpackungsmaschinen-Komponenten wird es immer aufwendigere Entwicklungen geben. Dies bedingt auch die Notwendigkeit, das erforderliche Know-how auf einen überschaubaren Produktionsbetrieb zu konzentrieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man als Maschinenbauer in Zukunft eine große Produktpalette haben kann. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es immer einfacher wird, den Spezialisten für ein Produkt ausfindig zu machen.
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