Die Welt der Verpackungsmaschinenhersteller hat ein Zentrum: Es liegt in Süddeutschland im Landkreis Schwäbisch Hall. Dort haben sich führende Unternehmen der Branche angesiedelt und stetig weiter entwickelt. In dieser gewachsenen Industriestruktur mit über 40 Verpackungsmaschinenherstellern und Zulieferbetrieben wurde 2007 der Verein Packaging Valley Germany e.V. gegründet. Seit der Vereinsgründung ist es gelungen, gemeinsame Interessen zu bündeln und durch vielfältige Aktionen auf die einzigartige Konzentration innovativer Verpackungsmaschinenbauer aufmerksam zu machen.
Kurt Engel
Seit ungefähr 25 Jahren entwickeln sich die Verpackungsmaschinenhersteller im Kreis Schwäbisch Hall und darüber hinaus rasant: Heute arbeiten rund 7000 Menschen der Region innerhalb der Branche. Der Exportanteil der Verpackungsmaschinenbauer liegt deutlich über 70 %, die USA und ganz Europa sind wichtige Absatzgebiete. Nun kommen noch die Emerging Markets in Südamerika und Asien hinzu. Die Bündelung von Kompetenz und Erfahrung im Verpackungsmaschinenbau auf engstem Raum war die Grundlage für die Gründung des Vereins Packaging Valley Germany im September 2007.
„Wir wollen damit auf diese weltweit einzigartige Konzentration von führenden Verpackungsmaschinenbauunternehmen aufmerksam machen“, so Gründungsvorstand und Chef der Optima Packaging Group Hans Bühler. Er wurde zum 1. Oktober 2009 von Bernd Hansen (Kocher-Plastik Maschinenbau GmbH Sulzbach-Laufen) abgelöst. Bühler bleibt aber als stellvertretender Vorsitzender im Vereinsvorstand. Auch dadurch soll deutlich werden, dass der Verein nicht auf ein bestimmtes Unternehmen fixiert ist, sondern neutral für alle Mitglieder gleichermaßen da sein möchte. Die Satzung regelt übrigens auch, dass alle Mitglieder auch bei unterschiedlichen Mitgliedsbeiträgen gleiches Stimmrecht und damit gleiches Gewicht haben.
Gemeinsam Flagge zeigen
Im September 2007 war es eine kleine Sensation, dass sich 15, teilweise im harten Wettbewerb stehende Unternehmen zusammengefunden haben, um den Verein zu gründen. Heute sind es 35 Unternehmen aus dem Landkreis Schwäbisch Hall und darüber hinaus, die sich im Packaging Valley organisiert haben, um gemeinsam Flagge zu zeigen. Interessierte Kunden können sich dadurch in der Region um Kocher und Jagst auf kleinstem Raum über führende Verpackungslösungen informieren, was auch weite Reisen sehr informativ und effizient werden lässt. Das schließt die komfortable Anreise über den Schwäbisch Haller Geschäftsflugplatz Würth Airport ein.
Um die stetig wachsenden Aufgaben bewältigen zu können, wurde in Schwäbisch Hall im Haus der Wirtschaft eine eigene Geschäftsstelle eingerichtet. Sie liegt damit in unmittelbarer Nähe der wichtigen Packaging-Valley-Mitglieder Optima, S.F. Vision, Ishida und OCS sowie in Sichtweite des Würth Airport.
Die Mitgliedsunternehmen nutzen den Verein gerne, wenn es darum geht, gemeinsame Weiterbildungsmaßnahmen vor Ort zu organisieren. Bewährt hat sich beispielsweise die Aktion „Studenten treffen Unternehmer“. Sie fand erstmalig im Jahr 2009 statt und bot Studierenden aus ganz Deutschland über zwei Tage die Möglichkeit, das Packaging Valley zu besuchen und dort in Begleitung der jeweiligen Firmenchefs die Mitgliedsunternehmen zu besuchen. Im Jahr 2011 steht diese Aktion erneut auf dem Programm.
Ein besonderes Ereignis im Jahr 2010 waren die „Packaging Valley Days“. Bei Fachvorträgen und Firmenbesichtigungen trafen sich über 180 Kunden und Gäste aus 16 Nationen, um Fachwissen auszutauschen und die Produktionsprozesse in den Unternehmen kennenzulernen. Der Erfolg und die gute Resonanz veranlasste die Veranstalter, im Jahr 2012 die zweiten „Packaging Valley Days“ durchzuführen.
Geschützte Marke
Ein anderes wichtiges Aufgabenfeld, um das sich der Verein Packaging Valley Germany kümmert, ist der intensive Kontakt zu Hochschulen. Hier geht es zum einen um den regen Meinungsaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis und zum anderen um die Organisation spezialisierter Ausbildungsangebote. Außerdem kümmert sich der Verein um die Rekrutierung von Personal sowie um die Teilnahme an nationalen und internationalen Messen. Oberstes Gebot bei allen Aktionen ist, dass der Verein nicht in die Eigenständigkeit der Unternehmen eingreift, sondern nur dort unterstützt, wo sich für die Beteiligten ein Mehrwert im globalen Wettbewerb ergibt. Dazu gehört es in Zukunft auch, verbesserte Konditionen im Einkauf zu erreichen.
Der Name Packaging Valley Germany wurde inzwischen als europäische Marke eingetragen und darf nur noch durch den Verein und seine Mitglieder verwendet werden. Er steht für die gebündelte Verpackungskompetenz der Region und wird weltweit kommuniziert, beispielsweise bei Messeauftritten in Chicago, Paris, Düsseldorf und Frankfurt/M.
Auch auf der Interpack vertreten
In den Jahren 2009 und 2010 präsentierten sich 15 Mitgliedsunternehmen auf einem Gemeinschaftsstand auf der FachPack in Nürnberg. Die „Packaging Valley Lounge“ war ein großer Erfolg, von dem vor allem die kleineren Mitgliedsunternehmen profitierten. Vor diesem Hintergrund wird es in diesem Jahr auch einen Gemeinschaftsstand auf der Interpack (Halle 16) geben. Dieser Gemeinschaftsstand, auf dem sich acht Mitglieder präsentieren, ergänzt nicht nur die eigenständigen Messeauftritte der anderen Vereinsmitglieder, sondern bietet in Form der „Packaging Valley Lounge“ auch einen Raum, in dem sich Kunden und Mitglieder begegnen können. Die Bündelung von gemeinsamen Interessen in sogenannten Clustern ist eine wichtige Voraussetzung, um auf nationaler und internationaler Ebene Gehör zu finden. Das gilt natürlich auch für Verpackungsunternehmen. Vor diesem Hintergrund vernetzt sich der Verein Packaging Valley Germany mit anderen Innovations- und Kompetenzzentren, zum Beispiel mit dem Packaging Excellence Center im benachbarten Rems-Murr-Kreis. Ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist die Chronik „150 Jahre Verpackungsmaschinenbau“, die auf der Interpack der Öffentlichkeit präsentiert werden wird. Im Rahmen der Initiative „Stärkung regionaler Cluster in Baden-Württemberg“ wurde diese Dokumentation mit Mitteln der Europäischen Union und des Landes Baden-Württemberg gefördert.
Packaging Valley Germany e. V. betreibt aber auch Networking über Regionalgrenzen hinweg. So vereinbarte man im Herbst 2010 eine gegenseitige Mitgliedschaft mit dem Zentrum für Lebensmittelverpackung (ZLV) in Kempten.
Online-Info www.dei.de/1-2###
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