Die Süddeutsche Truthahn, die zur Bell Food Group gehört, ist Marktführer für Putenfleisch im süddeutschen Raum. Mit 750 Mitarbeitern verarbeitet das Unternehmen am Standort Ampfing jährlich rund 100 000 t Geflügel zu 40 verschiedenen Produkten, die vor allem für den Lebensmitteleinzelhandel bestimmt sind. Anfang 2024 ergänzte das Unternehmen seinen Maschinenpark um einen Hochleistungsthermoformer der F-Serie von Sealpac. Die neue Anlage unterstützt den Geflügelverarbeiter dabei, sehr flexibel und verlässlich auf Kundenwünsche, ganz besonders die der großen Handelsketten, reagieren zu können. Bestellungen gehen in dem Fleischverarbeitungsbetrieb oft kurzfristig ein und sind abhängig von saisonalen Faktoren, z. B. der Wetterlage während der Grillsaison. Zudem muss sich das Unternehmen auch aktuellen Verpackungstrends immer wieder neu anpassen. Im Geflügel-Segment zählen dazu in jüngster Zeit unter anderem Weichfolienverpackungen. Diese bieten dem Handel einige Vorteile, z. B. die Platzierung von mehr Produkten auf weniger Fläche in den Kühlregalen. Auch der sparsame Materialeinsatz von Vakuum- oder MAP-Verpackungen aus Weichfolie spricht für diese Verpackungslösung. „Um uns all diesen Kundenwünschen optimal anzupassen, sind wir auf hochleistungsfähige, flexible Verpackungstechnik angewiesen“, erklärt Christian Fischer, Bereichsleitung Produktion in Ampfing.
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Verfügbarkeit und Flexibilität
Der Geflügelverarbeiter hat seine Anlagentechnik im Segment der Thermoformverpackungen jetzt ganz neu aufgestellt. Die F-Serie besitzt spezielle Features, die die Herstellung von Tiefziehverpackungen in großem Stil verändert. Vor allem die hohe Verfügbarkeit und die besondere Flexibilität der Anlage überzeugten die Vertreter des Geflügelfleischunternehmens. Das moderne Hygienekonzept der Maschine fand vor allem beim obersten Qualitätssicherer des Unternehmens großen Anklang.
Anfang 2024 wurde der Thermoformer bei der Süddeutschen Truthahn installiert. In der Projektphase arbeitete Sealpac eng mit den Technikern vor Ort zusammen und passte die Anlage den spezifischen Anforderungen und räumlichen Gegebenheiten an. Unter anderem wurde die neue Maschine, die in gespiegelter Ausführung gewünscht war, darauf ausgelegt, neben Putenbrust auch ganze Putenkeulen unter Vakuum zu verpacken. Die Installation der Anlage fand an einem Wochenende statt, um die Betriebsabläufe in Ampfing nicht zu beeinträchtigen. Bereits am folgenden Montag wurden Testläufe durchgeführt und ab Dienstag startete die reguläre Produktion.
Einfacher Formatwechsel
Die Thermoformer der F-Serie sind mit dem leicht zu handhabenden Werkzeugwechselsystem von Sealpac ausgestattet. Es ermöglicht den schnellen Wechsel zwischen den verschiedenen Anwendungen und vermeidet unnötige Down-Time-Zeiten. Der Werkzeugwechsel erfolgt mit einer Ausnahme ohne Hilfswerkzeuge und ohne großen Kraftaufwand. Nach Schulungen durch den Maschinenlieferanten führen die Mitarbeiter die Formatwechsel jetzt noch sicherer und deutlich schneller durch. „Dadurch sparen wir 50 bis 60 % an Rüst-Stillständen ein“, erklärt Dieter Bockhorn, Geschäftsführer im Werk Ampfing.
Der Hightech-Thermoformer unterstützt darüber hinaus auch die Digitalisierung im Fleischverarbeitungsbetrieb. Er ist mit dem BDE-Web-Tool ausgestattet. Damit lassen sich Betriebsdaten in Echtzeit erfassen und auswerten. Das erleichtert dem Betrieb die Planung von Produktion und Wartungsintervallen und unterstützt bei der Einhaltung von Qualitätskriterien.
Verarbeitung von Mono-Materialien
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Entscheidung für die neue Anlage war die Erfüllung der PPWR (Packaging and Packaging Waste Regulation) der EU. Der Thermoformer der F-Serie verarbeitet auch recycelbare Monomaterialien prozesssicher. Die Anlagen sind sowohl im Thermoforming- als auch im Traysealing-Segment darauf abgestimmt, die besser recycelbaren Einstoffmaterialien problemlos zu verarbeiten, unabhängig davon, ob der Markt im Hinblick auf die Recyclingfähigkeit künftig eher zu PP (Stoffgruppe Polyolefine) oder PET (Stoffgruppe Polyester) tendiert.
Im Werk des Geflügelfleischverarbeiters herrscht wenige Monate nach Produktionsstart hohe Zufriedenheit mit der neuen Anlage. Das Unternehmen profitiert von effizienteren Prozessen, deutlich höherer Verfügbarkeit, hoher Leistung und noch mehr Flexibilität. Und so sind in Ampfing bereits weitere Schritte geplant, um die Leistung der Anlage voll auszuschöpfen. Dazu sollen nachgelagerte Komponenten wie die Waagen dem hohen Output der neuen Anlage angepasst werden.
Sealpac GmbH, Oldenburg
Autorin: Claudia Diedrichsen
Freie Journalistin
