Das klimaneutrale, synthetische Gas kann genau wie Erdgas für Verkehr, Heizung und industrielle Prozesse verwendet werden. Auch im Vergleich mit Wasserstoff zeigt sich ein entscheidender Vorteil: Denn anders als Wasserstoff kann grünes Methan ohne zusätzlichen Aufwand innerhalb der bestehenden Gasinfrastruktur gespeichert und verteilt werden.
„Die vielen Lösungen, die unsere Anlagen im Kampf gegen den Klimawandel bieten, machen diese Technologie für Unternehmen, Energieversorger und Kommunen attraktiv, um ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren und ihren Kunden eine zusätzliche Quelle für erneuerbare Energie zur Verfügung zu stellen“, sagt Dr. Doris Hafenbradl, CTO und Geschäftsführerin bei Electrochaea.
Erneuerbarer Strom zu grünem Methangas
Die Hochskalierung und Standardisierung des kommerziellen Anlagenkonzepts wurde im Rahmen des Accelerator-Programms des Europäischen Innovationsrats (EIC) abgeschlossen, aus dem Electrochaea einen EU-Zuschuss von 2,49 Mio. EUR und eine Kapitalbeteiligung von 14,98 Mio. EUR erhielt. Das Energietechnologieunternehmen Baker Hughes und die Engie-Tochter Storengy gehören zu den strategischen Investoren von Electrochaea. Die bayerische Stadt Pfaffenhofen plant, die Technologie von Electrochaea im nächsten Jahr einzusetzen, um die Energieautarkie zu erreichen und dabei ausschließlich erneuerbare Energiequellen zu nutzen. Überschüssiger Strom aus Wind und Sonne wird in Form von erneuerbarem Methan gespeichert und zur Wärmeversorgung genutzt, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.
Electrochaea plant, seine Technologie mit Partnern einzusetzen, um bis 2025 jährlich mehr als 400 Mio. m3 erneuerbares synthetisches Methangas zu produzieren. Pilotanlagen im industriellen Maßstab wurden bereits in den USA, der Schweiz und Dänemark in Betrieb genommen.