Der obligatorische Konfettiregen durfte auch diesmal nicht fehlen, als Stephan Brand und Michael Leitsch auf dem Achema-Stand den Schraubenverdichter VRW536M vorstellten. Mit der Entwicklung möchte sich Aerzen als Booster für nachfolgende Verdichtungsstufen im Bereich der Gewinnung von grünem Wasserstoff positionieren.
Technisch weist der Verdichter einige Besonderheiten auf: Er arbeitet zwar nach demselben Wirkprinzip wie klassische ölgeflutete Schraubenverdichter, jedoch wird das Öl beim VRW536M durch Wasser ersetzt. Es dient zur Kühlung des Gases und auch zur Spaltabdichtung zwischen den Rotoren und der Gehäusewand.
Diese Kühlung ermöglicht in Kombination mit geringeren Spaltmaßen eine Verdichtung auf höhere Differenzdrücke mit einem hohem Wirkungsgrad. Das platzsparende Aggregat ist für einen Betriebsdruck bis 10,0 bar (abs.) und einen Volumenstrom bis 6.000 Nm³/h bei 50 Hz ausgelegt. Die Volumenstromregelung erfolgt als Drehzahlregelung über einen Frequenzumrichter, die maximale Drehzahländerung beträgt dabei 1 Hz/s. Somit lassen sich auch zweistufige Anlagen mit klassischen trockenen Schraubenverdichtern mit dieser Stufe ersetzen.
Wer mit dem VRW536M arbeitet kann sich zudem eine Vortrocknung des H2-Gases sparen. An den wassergesperrten Gleitringdichtungen im Förderraum kommt der Wasserstoff ja ohnehin wieder mit Wasser in Kontakt. Zusammen mit dem verdichteten Gas tritt an der Unterseite des Aggregats dann auch Wasser aus. Es wird abgetrennt, gekühlt und wieder zurück in den Kreislauf eingespeist. Wasserführung und Rückgewinnung gehören mit zur kompletten Prozesseinheit, die speziell für die sichere und effiziente Vorverdichtung von grünem Wasserstoff entwickelt wurde. Sie soll die bislang bestehende technische Lücke im Bereich der Verdichtung von Atmosphärendruck auf Pipelinedruck schließen.
Anlagenbauer, die in grünen Wasserstoff investieren oder bestehende Anlagen umrüsten wollen, können zudem von künftigen digitalen Dienstleistungen des Herstellers aus Aerzen profitieren. Altanlagen werden per Laserscan erfasst, wodurch sich die Planung des Umbaus einfacher und schneller realisieren lässt. Mehr Transparenz und Intelligenz in puncto Maschinendaten bietet eine Cloud-Lösung zur Maschinenüberwachung, welche optional für neue und alte Aggregate erhältlich ist. il
Aerzen
Halle 8.0, Stand D38