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BASF geht Klimaneutralität ambitioniert an

BASF-Vorstand Brudermüller: „Wir haben ehrgeizige Ziele.“
BASF geht Klimaneutralität ambitioniert an

Als größtes Chemieunternehmen der Welt will die BASF bei der Transformation hin zur Klimaneutralität vorangehen. Dabei geht das Unternehmen die Sache sehr ambitioniert an. Es will zeigen, dass diese Transformation einerseits und die Wettbewerbsfähigkeit andererseits keine Gegensätze sein müssen. „Unsere globale Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung leiten wir aus unserem Unternehmenszweck ab: We create chemistry for a sustainable future“, sagt der Vorstandsvorsitzende Martin Brudermüller.

Effektiver Klimaschutz und knappe Ressourcen sind die zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Bis zum Jahr 2030 will die BASF ihre globalen CO2-Emissionen im Vergleich zu 2018 um 25 % senken. Bis 2050 lautet das Ziel: Netto-Null-Emissionen. „Das sind sehr ehrgeizige Ziele. Es ist die größte Transformation in der Geschichte der chemischen Industrie und für BASF. Denn unsere Produktion ist energieintensiv, und wir wollen gleichzeitig weiterhin wachsen“, sagt Brudermüller. „Die Energietransformation wird uns viel abverlangen. Aber wir trauen uns zu, dass uns das gelingt!“

„Klimaneutralität erreichen wir nur, wenn wir unsere Produktion komplett umstellen und die bisherigen fossilen Energieträger durch Strom aus erneuerbaren Quellen ersetzen. Dafür brauchen wir völlig neue Prozesse und Technologien sowie den Mut, neu zu denken“, so Brudermüller. Dazu gehört beispielsweise, die großen Steamcracker künftig von fossiler auf elektrische Beheizung umzustellen. In diesen Anlagen am Anfang der Wertschöpfungsketten wird Rohbenzin mithilfe von Dampf bei rund 850 °C in Basischemikalien aufgespalten. Andere Beispiele seien die CO2-freie Erzeugung von Wasserstoff durch Wasserelektrolyse und Methanpyrolyse sowie die Ablösung konventioneller Dampferzeugung in gasbetriebenen Kraftwerken durch Nutzung der Abwärme mittels Wärmepumpen. „Rund vier Milliarden Euro werden wir investieren, um unsere Ziele zur Emissionsreduktion 2030 zu erreichen“, sagt Brudermüller.

Optimistisch in die Zukunft

Zusätzlich definiert die BASF Rohstoffkreisläufe neu durch Recycling. Gute Beispiele sind der chemische Recycling-Prozess, in dem aus Kunststoffabfällen der neue Rohstoff Pyrolyseöl gewonnen wird; das Recycling von Matratzen durch Rückspaltung in Polyurethan-Vorprodukte; und auch die Verwendung von biobasierten Rohstoffen.

„Strom aus erneuerbaren Quellen in großen Mengen und zu günstigen Preisen wird uns eine klimaneutrale Zukunft ermöglichen“, erklärt Brudermüller. Dies soll durch die Elektrifizierung ganzer Wertschöpfungsketten gelingen. Weltweit müssen dafür allerdings die erneuerbaren Energien massiv ausgebaut werden. „Das geht aber derzeit viel zu langsam“, so Brudermüller. „Deshalb gehen wir auch hier voran und sichern uns den Zugang zu grünem Strom.“ Gleich mehrere Projekte hat die BASF 2021 bekannt gegeben, um ihre „Make & Buy“-Strategie umzusetzen: Dazu hat sich BASF die Hälfte an einem Offshore-Windpark von Vattenfall mit einer Leistung von 1,5 Gigawatt in der Nordsee vor den Niederlanden gesichert. Im Jahr 2023 soll er ans Netz gehen. Dies wird dann der größte Offshore-Windpark der Welt – und das ohne öffentliche Subventionen. Einen anderen Ansatz verfolgt die BASF mit Ørsted und Engie. Mit beiden Energieunternehmen hat das Unternehmen attraktive Stromlieferverträge über eine Laufzeit von 25 Jahren abgeschlossen. Auch in anderen Regionen verschafft sich das Unternehmen Zugang zu grünem Strom, wie zum Beispiel in den USA und in China. „So planen wir vorausschauend und legen den Grundstein für unsere langfristige Energieversorgung mit Strom aus erneuerbaren Quellen“, sagt Brudermüller.

CO2-freien Chemieprodukten

Der CO2-freien Chemieprodukten gehört die Zukunft. Und die BASF will ganz vorn mit dabei sein. „Alles beginnt mit Transparenz“, sagt Brudermüller. „Deshalb geben wir unseren Kunden für alle unsere 45 000 Verkaufsprodukte den Product Carbon Footprint an: den mit der Herstellung verbundenen CO2-Fußabdruck pro Kilogramm Verkaufsprodukt. Zudem helfen wir unseren Kunden, Strategien zu entwickeln, ihren CO2-Fußabdruck zu verringern, Ressourcen effizienter zu nutzen und Produkte umweltverträglicher herzustellen. Wir erwarten, dass die Nachfrage mittelfristig das Angebot für solche emissionsfreien oder emissionsreduzierten Produkte übersteigt und deren Marktwert die höheren Herstellkosten mehr als kompensieren wird.“ Und Brudermüller ergänzt: „Wir wollen zu den ersten Anbietern gehören, die am Ende der Dekade möglichst viele Produkte ihres Sortiments mit reduziertem CO2-Fußabdruck in großen Mengen bereitstellen. Das differenziert uns, erhöht unsere Wettbewerbsfähigkeit und ermöglicht Wachstum über dem Markt.“ (br)

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