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BASF trennt sich von Öl- und Gasgeschäft

E&P-Geschäft von Wintershall Dea an Harbour Energy verkauft
BASF trennt sich von Öl- und Gasgeschäft

BASF trennt sich von Öl- und Gasgeschäft
Mit dem Verkauf des E&P-Geschäfts von Wintershall Dea an Harbour Energy trennt sich BASF langfristig vom Öl- und Gasgeschäft Bild: stock.adobe.com – Old Man Stocker

Nach Genehmigung durch alle relevanten Behörden wurde am 3. September 2024 das Explorations- und Produktionsgeschäft (E&P-Geschäft) von Wintershall Dea ohne Aktivitäten mit Russlandbezug an Harbour Energy plc (Harbour) übertragen. Mit dem Vollzug dieser im Dezember 2023 vereinbarten Transaktion hat BASF den entscheidenden Schritt gemacht, um die endgültige Trennung vom Öl- und Gasgeschäft zu erreichen.

Das E&P-Geschäft umfasst Produktions- und Entwicklungs-Assets sowie Explorationsrechte in Norwegen, Argentinien, Deutschland, Mexiko, Algerien, Libyen (ohne Wintershall AG), Ägypten und Dänemark (ohne Ravn) sowie Lizenzen von Wintershall Dea zur Speicherung von Kohlendioxid (CCS). Im Gegenzug haben die Anteilseigner von Wintershall Dea – BASF (72,7 %) und LetterOne (27,3 %) – eine Barzahlung von insgesamt 2,15 Mrd. US$ (BASF-Anteil: 1,56 Mrd. US$) erhalten sowie neue, von Harbour ausgegebene Aktien, die einer Beteiligung von insgesamt 54,5 % an der erweiterten Harbour entsprechen (BASF-Anteil: 39,6 %). Der vereinbarte Unternehmenswert für die Vermögenswerte von Wintershall Dea beträgt 11,2 Mrd. US$. Dieser Betrag beinhaltet die ausstehenden Anleihen von Wintershall Dea mit einem Nominalwert von rund 4,9 Mrd. US$, die ebenfalls an Harbour übertragen wurden.

Schritt für eine endgültige Trennung Öl- und Gasgeschäft

Damit kann BASF die endgültige Trennung vom Öl- und Gasgeschäft erreichen. Das Closing schafft die Möglichkeit zur Monetarisierung des BASF-Anteils an dem kombinierten Unternehmen ohne weitere Zwischenschritte, da Harbour an der London Stock Exchange gelistet ist. „Die Anteile an Harbour Energy bieten ein deutliches Wertsteigerungspotenzial und ermöglichen BASF über die nächsten Jahre den schrittweisen und optimierten Ausstieg aus unserer Finanzbeteiligung an dem Unternehmen“, so Dr. Dirk Elvermann, Finanzvorstand der BASF SE.

Die Hauptverwaltungssitze von Wintershall Dea und deren Mitarbeitende sind nicht Teil der Transaktion. Wintershall Dea und die Arbeitnehmervertretungen haben im Juni 2024 Einigung über den Interessenausgleich und den Sozialplan für die Umstrukturierungen und Schließung der Hauptverwaltungsstandorte Hamburg und Kassel erzielt. Von der Schließung der Standorte sind rund 800 Mitarbeitende betroffen. Mit dem vereinbarten Sozialplan wird der Abbau sozialverträglich umgesetzt werden. Darüber hinaus wird Harbour zusätzlich zu den rund 1200 Mitarbeitenden, die Teil der Transaktion sind, auch eine bestimmte Anzahl von Mitarbeitenden der bisherigen Hauptverwaltungssitze von Wintershall Dea übernehmen.

Rechtliche Trennung von Geschäft mit Russlandbezug

Mit Vollzug des Verkaufs an Harbour wurde zugleich das internationale E&P-Geschäft von Wintershall Dea rechtlich vom Geschäft mit Russlandbezug getrennt. BASF und LetterOne bleiben Eigentümer von Wintershall Dea, die das Geschäft mit Russlandbezug hält, für das wesentliche Bundesgarantien bestehen. Das Management von Wintershall Dea hatte im Januar 2023 den Ausstieg aus Aktivitäten in Russland angekündigt; die verbleibenden Beteiligungen werden Schritt für Schritt abgewickelt.

Im März 2024 hatte Wintershall Dea einen Vertrag über den Verkauf ihrer 50,02-prozentigen Beteiligung an der Wiga Transport Beteiligungs-GmbH & Co. KG und der Wiga Verwaltungs-GmbH (zusammen Wiga) an die SEFE Securing Energy for Europe GmbH (SEFE) mit Sitz in Berlin abgeschlossen. SEFE war zuvor mit 49,98 % an Wiga beteiligt und ist nach Abschluss der Transaktion am 30. August 2024 alleinige Anteilseignerin der Gastransport-Holding. Wiga ist im deutschen Gastransport-Geschäft aktiv.

Wintershall Dea wird GmbH

Der bisherige Vorstandsvorsitzende Mario Mehren, Chief Operating Officer Dawn Summers und Chief Financial Officer Paul Smith haben mit Vollzug der Transaktion mit Harbour ihre Mandate bei der Wintershall Dea AG niedergelegt. Stefan Schnell, bisher Senior Vice President Group Reporting & Performance Management bei BASF SE, und Larissa Janz, bisher Vice President Special Projects bei Wintershall Dea, haben die Leitung der Wintershall Dea AG als Vorsitzender der Geschäftsführung beziehungsweise stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung übernommen. Wintershall Dea AG wird in den kommenden Wochen ihre Rechtsform von einer Aktiengesellschaft in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umwandeln und anschließend als Wintershall Dea GmbH firmieren.

Im Jahr 2023 hatte das kombinierte Geschäft von Wintershall Dea und Harbour einen Pro-forma-Umsatz in Höhe von 10,1 Mrd. US$. Insgesamt beliefen sich die Produktionsmengen von Harbour und Wintershall Dea im Jahr 2023 auf über 500.000 Barrel Öläquivalent pro Tag. Zum Jahresende 2023 betrugen die kombinierten 2P Reserven 1,5 Mrd. Barrel Öläquivalent.

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