In einer von der aktuellen Pandemie zutiefst erschütterten Welt kommt dem Faktor Resilienz eine wesentliche Bedeutung zu. Der neue FM Global Resilience Index 2020 zeigt, welche Länder mit einer robusten wirtschaftlichen Erholung rechnen können. FM Global, einer der weltweit führenden Industriesachversicherer, stuft anhand seines jährlichen Indexes beinahe 130 Länder auf Grundlage der Resilienz des Geschäftsumfelds ein.
Mithilfe des Indexes erhalten Führungskräfte objektive Informationen zu den wirtschaftlichen Voraussetzungen eines Landes sowie zu dessen Risikoqualität. Darüber hinaus bietet der Index einen Überblick über die Resilienz von Lieferketten – Faktoren, die wesentlich für Unternehmen sind und die vor dem Hintergrund der Pandemie zu ihrer normalen Geschäftstätigkeit zurückkehren wollen.
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Auswirkungen des Coronavirus (Covid-19) auf die Wirtschaft
Deutschland erreicht im weltweiten Vergleich den vierten Platz. Dem Resilience Index 2020 zufolge besteht in einigen bewerteten Bereichen jedoch noch Verbesserungspotenzial. So belegt die Bundesrepublik Deutschland aktuell in Bezug auf das Kriterium „Risikoqualität Brandenrisiken“ den vierzehnten Platz. Dieser Faktor gibt an, inwieweit Brandschutz in den Bauvorschriften eines Landes berücksichtigt und durchgesetzt wird. Darüber hinaus konnte im Bereich „Risikoqualität Elementarrisiken“ Platz 25 erzielt werden. Diese Bewertung spiegelt wider, dass Naturkatastrophen durch die Etablierung umfassender Schutzvorkehrungen, wie beispielsweise Hochwasserbarrieren, verstärkt berücksichtigt werden sollten.
Deutschland und seine Zulieferer auf der gesamten Welt sind derzeit bestrebt, sich von den Auswirkungen der Covid-19-Krise zu erholen. Die Daten des Resilience Index 2020 können Führungskräfte dabei unterstützen, Risikoentscheidungen in Bezug auf ihre Unternehmen zu priorisieren und eine entsprechende Strategie zur Wiederaufnahme des Normalbetriebs zu etablieren.
„Insbesondere nach einer Krise wie Covid-19 ist Resilienz für Menschen, Länder und Unternehmen von entscheidender Bedeutung”, so Kevin Ingram, Executive Vice President und Chief Financial Officer bei FM Global. „Das Ranking eines Landes im Rahmen des FM Global Resilience Index 2020 lässt Rückschlüsse auf seine wirtschaftliche Erholung zu. So lässt sich besser einschätzen, wie schnell sich die hiesigen Unternehmen von den Auswirkungen des Coronavirus erholen können. Diese Aspekte sind wesentlich, wenn neue Standorte und Märkte bestimmt werden müssen oder über eine Erweiterung der Lieferketten nachgedacht wird. Dies sind überaus weitreichende Geschäftsentscheidungen.“
Konventionelle Risiken dürfen in der Corona-Krise nicht außer Acht gelassen werden
Der FM Global Resilience Index bietet jedoch nicht nur Rückschlüsse auf das wirtschaftliche Erholungspotenzial der betrachteten Länder im Zusammenhang mit der Pandemie. Zusätzlich wird daran erinnert, dass auch konventionelle Risiken – Hochwasser, Dürre, Wirbelstürme, Erbeben, Cyberangriffe, Ölkrisen und politische Unruhen – weiterhin eine ernst zu nehmende Bedrohung für Unternehmen und deren Geschäftswert darstellen. „Leider können auch zu Zeiten einer Pandemie weitere katastrophale Ereignisse auftreten”, betont Ingram. „Der Wert eines Unternehmens lässt sich in unsicheren Zeiten ausschließlich mittels einer gewissenhaften und rationalen Gegenüberstellung von Risiko und Resilienz sowie entsprechenden Maßnahmen zur Schadenverhütung erhalten.“
Spitzenreiter, Schlusslichter, Gewinner und Verlierer
Die Länder und Regionen mit den höchsten Index-Ratings sind in absteigender Reihenfolge Norwegen, die Schweiz, Dänemark, Deutschland, Schweden, Finnland, Luxemburg, Österreich sowie die zentralen und östlichen Staaten der USA. Bereits zum zweiten Mal in Folge steht Norwegen an der Spitze des Indexes. Diese Bewertung erfolgte aufgrund der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, politischen Stabilität, geringen Korruption sowie der hohen Risikoqualität des Landes in Bezug auf Elementarrisiken. Auch der Faktor „Corporate Governance” spielte eine wesentliche Rolle.
Die zehn Schlusslichter sind in absteigender Reihenfolge Nicaragua, Nepal, Mali, Mosambik, Iran, Libanon, Tschad, Äthiopien, Venezuela und Haiti. Ein großer Aufsteiger im diesjährigen Index ist Taiwan. Das Land ist um 6 Plätze auf den 29. Platz geklettert, was auf Verbesserungen der Risikoqualität Elementarisiken und der Qualität der Infrastruktur zurückzuführen ist. Ein großer Verlierer im Index ist Nicaragua, das um 9 Plätze auf den 121. Platz zurückfiel, da sein politisches Risiko und das Cyber-Risiko zugenommen haben und die Kontrolle der Korruption nachgelassen hat.