Ingenieure aus Deutschland haben weltweit einen exzellenten Ruf. Ihnen wird gerne auch nachgesagt, sie orientierten sich bei der Arbeitssuche nur nach dem Verantwortungsspektrum des Tätigkeitsfeldes und den inhaltlichen Herausforderungen. Doch am Ende wollen auch sie Geld verdienen. Was sie tatsächlich verdienen können, welche Branche am lukrativsten ist und wo sich Berufseinsteiger eingruppieren können, dafür bringt der VDI Verlag jedes Jahr eine Einkommensstudie heraus. Die Einkommensstudie 2019 kommt zu dem Ergebnis, dass vor allem IT-Ingenieure profitieren. Die flaue Konjunktur 2018 hat die Gehaltsentwicklung für Ingenieure allerdings ausgebremst. Die Gehälter für Ingenieure mit mehr als zwei Jahren Berufserfahrung stiegen im Schnitt um 0,8 % auf 64 550 Euro. Im Jahr zuvor lag die Zuwachsrate noch bei 3,9 %. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Einkommensstudie 2019 des Portals ingenieur.de des VDI Verlags, die auf den Angaben von über 15 000 Ingenieuren basiert.
IT-Ingenieure sind die Gehaltsprofiteure
Zu den Gehaltsprofiteuren im Jahr 2018 gehörten insbesondere die IT-Ingenieure, die in Zeiten der digitalen Transformation und Industrie 4.0 besonders gefragt sind. Die Durchschnittsgehälter für erfahrene Ingenieure in der Informationstechnologie zogen von 58 300 Euro in 2017 auf 61 200 Euro in 2018 kräftig an, ein Plus von 5 %. Die Digitalisierung führt außerdem dazu, dass das Anforderungsprofil an Ingenieure steigt. Vor allem IT-Zusatzqualifikationen werden über das reine Fachwissen hinaus in Zukunft gefragt sein.
Höchste Gehälter
Die mit Abstand besten Verdienstmöglichkeiten bieten sich wie in den Vorjahren in der Chemie- und Pharmaindustrie mit einem Durchschnittseinkommen von 76 700 Euro brutto sowie im Fahrzeugbau mit 72 000 Euro. Auch der Maschinen- und Anlagenbau sowie die Energieversorgung zählen mit Durchschnittswerten von über 65 000 Euro zu den besonders attraktiven Branchen für Ingenieure in Bezug auf Gehalt und Einkommen.
Niedrigste Gehälter
Unterhalb des aktuellen Vergütungsdurchschnitts liegen weiterhin die Einkommen für Ingenieure in Bauunternehmen mit 55 000 Euro sowie in Ingenieur- und Planungsbüros mit 52 500 Euro.Die Durchschnittsverdienste für Berufseinsteiger blieben mit 48 000 Euro (-0,1 %) stabil. Besonders gute Verdienstmöglichkeiten für den Start ins Berufsleben bieten die Branchen Chemie und Pharma (52 800 Euro) sowie der Fahrzeugbau (51 300 Euro). Mehr Details für Berufseinsteiger gibt es im Artikel Einstiegsgehälter für Ingenieure.
Höchste Ingenieureinkommen im Ballungsraum Nürnberg
Ein mitentscheidender Faktor für die Höhe des Einkommens bleibt der Arbeitsort. Unverändert weisen die seit 2002 vom VDI Verlag erhobenen Daten deutliche Gehaltsgefälle von Nord nach Süd und von West nach Ost auf. Die tendenziell höchsten Ingenieureinkommen werden im Ballungsraum Nürnberg mit durchschnittlich 64 600 Euro erzielt, dicht gefolgt von den Regionen München und Stuttgart. Mit weitem Abstand folgt Dresden mit 49 600 Euro. In Nürnberg sitzen einige große Unternehmen, wie die Deutsche Bahn, Continental oder Siemens. Die Vielzahl der attraktiven Arbeitgeber ist ein Grund, warum die Gehälter hier höher ausfallen.
Wer sein aktuelles Gehalt überprüfen möchte, kann seine Daten auch kostenfrei und anonym in den Gehaltstest eingeben und erhält im Anschluss eine individuelle Auswertung. Einen Auszug der Gehaltsstudie können Sie ebenfalls kostenfrei herunterladen. Wer sich für die komplette Studie interessiert, kann Sie hier bestellen.