Ethernet für jedes Feldgerät: Auf der Namur-Hauptversammlung wurde diese Vision von den Anwendern klar kommuniziert. Diese Vision weist den Weg zu Industrie 4.0 im Feld der Prozessautomation, denn ein Feldgerät mit Ethernet-Anschluss ermöglicht eine nahtlose Integration ohne Protokollumsetzer von der Cloud bis in den explosionsgefährdeten Bereich, Zone 0.
Mit dem Physical Layer Ethernet-APL, der für alle Protokolle identisch und damit offen gestaltet ist, wird erstmals der Einsatz moderner Ethernet-Technologien in den rauen Umgebungsbedingungen von Prozessanlagen möglich. Im APL-Projekt arbeiten die führenden Verbände Fieldcomm Group, ODVA und Profibus und Profinet International sowie elf Hersteller der Automatisierung gemeinsam an dessen Entwicklung.
Der neue IEEE-Standard, Kapitel 802.3cg liegt als stabiler Entwurf vor. Insider rechnen mit einer Veröffentlichung vor Ende des Jahres 2019. Dieser IEEE-Standard definiert die Kommunikation von 10 Mbit/s, voll Duplex – dreihundert Mal schneller als bisherige Technologien – über eine Zweidraht-Leitung inklusive Energieversorgung. Die Kabellänge darf bis zu 1000 m betragen.
Besonderen Wert legen die Arbeitsgruppen darauf, nur einen gemeinsamen Standard für Ethernet im Feld der Prozessanlage zu definieren. Dies betrifft die Kompatibilität in allen Aspekten: von den Kabeln und Verbindungen über die Spannungsversorgung bis zum Explosionsschutz.
Durch Reflektion und Diskussion mit Endanwendern entstehen in den Arbeitsgruppen Konzepte, die Einfachheit im Umgang und Plug-and-Play-Interoperabilität sicherstellen. Dazu gehören Zertifizierungen der Einzelgeräte und die Definition von Profilen. Im Kontext von Ethernet-APL entsteht ein Nachweis der Eigensicherheit ähnlich Fisco, den Anwender wegen seiner Einfachheit sehr schätzen. Aktuell gründet sich eine Arbeitsgruppe zur Ergänzung des zugehörigen IEC Standards IEC 60079.