Startseite » News (Chemie) »

Horváth-Studie: Chemie durchschreitet Talsohle

Chemiebranche meistert Kostendruck
Horváth-Studie: Chemie durchschreitet Talsohle

Horváth-Studie: Chemie durchschreitet Talsohle
Die chemische Industrie steht geschlossen hinter der grünen Transformation, nicht aber hinter den Rahmenbedingungen Bild: khonkangrua – stock.adobe.com

Mehr als 80 % der Unternehmensverantwortlichen großer Chemiebetriebe mit europäischem Geschäft erwarten bis Jahresende ein moderates Umsatzwachstum, wobei die Mehrheit von unter 5 % ausgeht. Für 2025 sind über 90 % der befragten Verantwortlichen deutlich optimistischer: Fast zwei Drittel von ihnen prognostizieren ein Umsatzwachstum von über 5 %. Parallel dazu wird von einer ähnlich positiven Entwicklung des Bottom-Line-Wachstums ausgegangen. Dies sind Ergebnisse der jährlichen Studie „Chemicals Executives Flash Report“ der Managementberatung Horváth.

„Im Vergleich zum vergangenen Jahr versprechen sich die Unternehmen wieder mehr Wachstum in ihrem Produktportfolio, getrieben durch sich erholende Preise und Volumen, also höheren Absatz. Auch M&A-Aktivitäten sind wieder zurück auf der Topmanagement-Agenda“, so Peter Hartl, Chemie-Experte und Partner der Managementberatung Horváth. „Als Wachstumsmärkte gelten vor allem Regionen außerhalb Europas.“ Neben Top-Line-Wachstum erzielen die Unternehmen auch in ihrer Bottom-Line Fortschritte. „Die Kostensenkungsinitiativen zeigen Wirkung. Verglichen mit 2023 ist Ergebniswachstum in dieser Dimension deutlich leichter zu erzielen, weil das Inflationsrisiko zwar nicht wegfällt, aber doch stark gemindert ist“, so Horváth-Experte Hartl. „Auch positiv hervorzuheben: An Forschung und Entwicklung sowie Marketing und Vertrieb wird nicht gespart – die Unternehmen haben die dafür nötigen Ressourcen und Zukunftschancen fest im Blick.“

Resilienz gewinnt an Bedeutung

Die Resilienz, also die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens gegenüber komplexen und unvorhersehbaren Marktschwankungen, weiter zu erhöhen und gleichzeitig die Fähigkeit, sich in günstigeren Marktbedingungen ergebende Chancen flexibel zu nutzen, sind Hartl zufolge zur größten Herausforderung und wichtigsten Aufgabe des Managements in der Chemieproduktion geworden.

 Die Sicherstellung von Cybersecurity ist in puncto Resilienz eines der Topthemen, wie die Horváth-Studie zeigt. Weiterhin wichtig sind den Befragten zufolge: konsequentes Liquiditätsmanagement, ein verbessertes Performance- und Risikomanagement, die Verschlankung von Prozessen und Verbesserung von Kosten- und Erlösstrukturen. Doch damit ist die Liste längst nicht abgeschlossen. Hinzu kommen die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur zur Sicherung der personellen Ressourcen, die Überarbeitung oder Neuaufstellung von Strategie und Geschäftsmodellen sowie – eng damit zusammenhängend – die Sicherstellung ökologischer Nachhaltigkeit.

 Grüne Transformation wird nicht in Frage gestellt – jedoch die Rahmenbedingungen

Hinter den Klimaschutzzielen von EU und Bundesregierung steht die Chemiebranche geschlossen. Die Übergangszeit, bis grüne Energie in ausreichender Menge und zu wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung steht, gilt jedoch als großer Kraftakt. Zunehmende Energiepreise und steigende CO2-Kosten, insbesondere in Deutschland, werden als nicht marktgerecht angesehen. Auch die Regulierung sowie Produktanforderungen und Berichtspflichten stellen die Unternehmen vor große Herausforderungen.

Mehr als 90 % befürchten neue Anforderungen und dadurch anhaltende beziehungsweise verstärkte Marktunsicherheiten. Steigende Energie- und CO2-Kosten nennen 80 % als große Herausforderung. Zudem sehen viele Befragte steigende Produktstandards kritisch fürs Geschäft, etwa im Hinblick auf die CO2-Intensität (71 %).

 Gefragt nach Maßnahmen zur Lösung ökologischer Herausforderungen und Beschleunigung der Energiewende wird am häufigsten die Optimierung der Energieeffizienz genannt (83 %). Weitere 77 % setzen auf den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien, um die Dekarbonisierung des eigenen Unternehmens umzusetzen. Eine Verlagerung energieintensiver Produktionen haben aktuell 44 % der Unternehmen geplant. „Das ist keine Mehrheit, aber fast jedes zweite Unternehmen“, warnt Chemie-Experte Peter Hartl von Horváth. Kostendisziplin sei daher weiter das Gebot der Stunde, um den verhalten positiven Wachstumspfad weiter abzusichern.

 Über die Studie

Für die Studie „Chemicals Executives Flash Report“ hat Horváth Führungskräfte aus aller Welt befragt, die in Unternehmen der Chemieindustrie mit Schwerpunkt Europa tätig sind. Die Studie wurde im 2. Quartal 2024 ausgewertet.

Unsere Whitepaper-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de