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Der Spezialchemie-Konzern Lanxess hat neue hochwertige Eisenoxide für den Einsatz in Lithium-Eisenphosphat (LFP)-Batterien entwickelt und dafür den renommierten ICIS Innovation Award 2024 erhalten. Der Preis in der Kategorie „Best Product Innovation from a Large Company“ würdigt den herausragenden Beitrag von Lanxess zum Aufbau von Wertschöpfungsketten für LFP in westlichen Regionen.
LFP-Batterien sind ein sicherer und kostengünstiger Batterietyp, der eine hohe Zyklenfestigkeit und thermische Stabilität aufweist. Sie werden vor allem für Elektroautos und stationäre Energiespeicher eingesetzt. Lanxess bietet unter dem Markennamen Bayoxide hochwertige Eisenoxid-Battery-Grades an, die als maßgeschneiderter Rohstoff zur Synthese des Kathodenmaterials LFP dienen. Diese Produkte sind speziell auf die Anforderungen der LFP-Hersteller abgestimmt und ermöglichen eine hohe Qualität, Leistung und Effizienz der Batterien.
„Diese Auszeichnung bestätigt unsere Innovationskraft im Bereich der nachhaltigen Batterietechnologie. Mit unseren Bayoxide-Battery-Grades tragen wir signifikant zur Elektrifizierung der Mobilität und zur Energiewende bei“, sagt Michael Ertl, Leiter des Lanxess-Geschäftsbereichs Inorganic Pigments. „Unser Ziel ist es, unseren Kunden in Europa und Nordamerika eine wettbewerbsfähige und umweltfreundliche Alternative zu den bisher vorherrschenden asiatischen Lieferketten für LFP zu bieten.“
Eisenphosphat als Vorprodukt für LFP
Lanxess plant zudem, Eisenphosphat als Vorprodukt für LFP anzubieten. Bislang gibt es in Europa kaum ausreichende Kapazitäten für Eisenphosphat, die zur LFP-Herstellung genutzt werden können. Hier prüft das Unternehmen derzeit den Aufbau eigener Produktionskapazitäten im bestehenden Anlagen-Setup. Lanxess kann dabei auf bewährte Anlagen in Deutschland zurückgreifen und damit in Europa zum einzigen und weltweit zu einem der wenigen großen Produzenten werden.
Alternative zum in China üblichen LFP-Herstellungsprozess
Eine Machbarkeitsstudie hat gezeigt, dass die Technologie bereit für den großtechnischen Einsatz ist und eine wirtschaftliche sowie nachhaltige Alternative zum aktuellen, in China üblichen LFP-Herstellungsprozess bietet. Der chinesische Prozess basiert auf der Verwendung von Eisensulfat und erzeugt dabei stark salzhaltige Abwässer.
Der Lanxess-Prozess hingegen gewinnt das Eisenphosphat direkt aus Eisen und Phosphorsäure. So entstehen weder klimaschädliche Emissionen von Stick- und Schwefeloxiden noch Abwässer mit hohen Salzfrachten.
LFP – kostengünstige Alternative zu Lithium-Ionen-Batterien
Autobatterien mit LFP-Kathoden sind weltweit auf dem Vormarsch. Fahrzeughersteller statten immer mehr ihrer Volumenmodelle damit aus. Im Vergleich zur Lithium-Ionen-Technologie mit Kathoden auf Basis von Nickel, Mangan und Cobalt (NMC) oder von Nickel, Cobalt und Aluminium (NCA) sind LFP-Akkus hinsichtlich der verwendeten Rohstoffe und der Herstellung deutlich kostengünstiger. So müssen für ihre Zellen keine teuren und seltenen Schwermetalle abgebaut werden. Dies wirkt sich spürbar auf die Fahrzeugkosten aus, denn der Anteil des Kathodenmaterials macht über 60 % der Zellkosten aus. Die LFP-Batterietechnologie zeichnet sich zudem durch eine hohe Anzahl an Ladezyklen und eine lange Lebensdauer aus. Gleichzeitig sind die Akkus thermisch stabiler und sicherer. Die Produkte des Geschäftsbereichs Inorganic Pigments werden auch auf der Battery Show Nordamerika im Oktober vorgestellt.