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Prozesstechnik-Anbieter behaupten sich in schwierigem Umfeld

Wasserstoff im Fokus der Branche
Prozesstechnik-Anbieter behaupten sich in schwierigem Umfeld

Die Hersteller von Industriearmaturen, Pumpen und Systemen, Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik sowie allgemeiner Verfahrenstechnik behaupten sich in schwierigem Umfeld. Das gab der VDMA bei der diesjährigen Achema bekannt. Zu einem zukünftigen Treiber der Prozesstechnik-Branche könnte die Dekarbonisierung der Industrie und insbesondere die Wasserstoffwirtschaft werden. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die Zahlen.

Die Dekarbonisierung der Industrie ist eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Der Maschinen- und Anlagenbau wird hierbei als wichtiger Lösungsanbieter eine zentrale Rolle spielen. Denn für die Herstellung des benötigten grünen Wasserstoffs sind vor allem Anwendungen in der Prozesstechnik gefragt. Eine Vielzahl der zugehörigen Anbieter versammelt sich auf der Weltleitmesse der Prozessindustrie Achema 2024 in Frankfurt am Main.

„Wenn Wasserstoff in großem Stil Einzug in Industrie und Gasnetze halten soll, kommt es vor allem auf die passenden Komponenten und das Know-how rund um die geeigneten Werkstoffe und Medien an“, erläutert Dr. Laura Dorfer, Geschäftsführerin VDMA Fachverband Armaturen. „Die Hersteller der deutschen Prozesstechnik kennen sich mit der Materie aus und haben sich als erfahrene Partner in H2-Verfahren von der Erzeugung über die Speicherung bis zur Umwandlung und Nutzung von Wasserstoff etabliert.“ Neben der Thematik Wasserstoff (von Produktion bis Lagerung) standen auch die Themen Prozessinnovation, Pharmatechnologie, Nachhaltigkeit, Forschung und Digitalisierung im Fokus der Messe.

„In der Vielfalt der Achema 2024 spiegelt sich genau die Themen wider, mit denen sich Unternehmen in Deutschland und der EU befassen müssen“, sagt Richard Clemens, Geschäftsführer VDMA Fachverbände Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen sowie Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate. Dabei betont er insbesondere das hohe Maß an Regularien mit denen Unternehmen jeder Größe mittlerweile konfrontiert sind: „Die Bürokratie darf die Innovationskraft des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus nicht ausbremsen.„

Industriearmaturen: Auch in schwierigem Umfeld auf Kurs

Zum Jahresbeginn 2024 hat sich das Geschäft mit Armaturen vor allem im Ausland gut entwickelt. So kletterten die Auslandsumsätze im Zeitraum Januar bis April 2024 real um beachtliche 13 %. Im Euroraum stiegen die Umsätze um 1 %, in Nicht-Euro-Ländern um kräftige 18 %. Der Inlandsumsatz sank jedoch zeitgleich um 9 %. Insgesamt lag der Umsatz damit preisbereinigt um 3 % über dem Vorjahreszeitraum. Die Auftragseingänge der deutschen Industriearmaturenbranche sanken dagegen zeitgleich preisbereinigt um 4 %.

Die Exporte der deutschen Industriearmaturenhersteller stiegen 2023 um 5,2 % auf 5,1 Mrd. Euro. Im ersten Quartal 2024 blieben sie stabil auf diesem hohen Niveau. Insgesamt wurden Waren im Wert von rund 1,4 Mrd. Euro ins Ausland exportiert. Die Ausfuhren in das wichtigste Abnehmerland China stiegen um 1,0 % auf 166,6 Mio. Euro. Das Exportgeschäft mit dem zweitwichtigsten Handelspartner USA ging um 3,6 Prozent auf 137,0 Mio. Euro zurück. Die Lieferungen in das drittwichtigste Exportland Frankreich gingen zeitgleich um 3,0 % auf 82,9 Mio. Euro zurück.

Flüssigkeitspumpen: Exportsteigerung im Jahr 2023

Der Export von Flüssigkeitspumpen (ohne Hydropumpen) legte 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 % auf 6,3 Mrd. Euro zu. Im ersten Quartal 2024 sank der Export im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,8 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro. Der bedeutendste Abnehmermarkt war die EU mit 57 %. Die wichtigsten Abnehmerländer sind die USA vor China und Tschechien.

Der Import sank im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 % auf 3,2 Mrd. Euro. Die wichtigsten Importländer waren Italien, USA und China.

Die realen Auftragseingänge bei Flüssigkeitspumpen lagen 2023 um 12 % unter dem Vorjahr. In den ersten vier Monaten von 2024 wurde abermals ein Minus von 13 %zum Vorjahr verbucht. Die realen Umsätze verzeichneten im ersten Quartal 2024 ein Minus von 11 % zum Vorjahr.

Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik: Niveau gehalten

Der Export von Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik legte 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 % auf 5,7 Mrd. Euro zu. Im ersten Quartal 2024 sank der Export im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,2 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro. Der bedeutendste Abnehmermarkt war die EU mit 49 %.

Die wichtigsten Abnehmerländer waren China, USA und Frankreich. Die Importe sanken im Jahr 2023 geringfügig um 0,5 % auf 2,9 Mrd. Euro. Die wichtigsten Importländer waren Polen, China und Frankreich.

Die realen (preisbereinigten) Auftragseingänge lagen 2023 um 12 % unter dem Vorjahr, im ersten Quartal 2024 wurde aber ein Plus von 9 % zum Vorjahr verzeichnet. Die realen Umsätze verzeichneten im ersten Quartal 2024 ein Plus von 2 % zum Vorjahr.

Mit einem herausfordernden Jahr für Pumpen + Systeme sowie Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik rechnet Christoph Singrün, VDMA Geschäftsführer für beide Branchen: „Trotz der politischen Krisen haben sich die Lieferketten im vergangenen Jahr als resilient erwiesen. Daher gehen wir davon aus, dass wir für Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik das Umsatzniveau des Vorjahres erreichen können und für Pumpen sogar ein kleiner Zuwachs möglich ist.“

Verfahrenstechnik: Steigender Umsatz bei fallendem Auftragseingang

Im ersten Quartal 2024 verlor die deutsche Verfahrenstechnik beim Export im Vergleich zum Vorjahr 6,7 % und bewegt sich damit aktuell auf einem Wert von kumuliert rund 1,8 Mrd. Euro. Wichtigster Markt bleiben die USA mit einem Anteil von 13,5 %, gefolgt von China (7,6 %) und Frankreich (5,6 %).

Auch beim Import lässt sich für das erste Quartal des Jahres 2024 ein leichter Rückgang erkennen. Mit rund 677 Mio. Euro liegt der Wert der nach Deutschland eingeführten Maschinen und Apparate der Verfahrenstechnik um -7,5 % unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Für die Handelsströme bleiben dabei die USA der wichtigste Partner mit einem Anteil von 11,7 %, gefolgt von Frankreich (11,3%) und China, erstmalig auf Platz drei mit 11 %. Gegenüber dem ersten Quartal 2023 legte China dabei mit einem deutlichen Plus von kumuliert 33,9 % zu, während die USA und Frankreich zwischen drei und fünf Prozent verloren.

Im April 2024 sank der preisbereinigte Auftragseingang in der Verfahrenstechnik um 18 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Verantwortlich für den Rückgang der Bestellungen war hauptsächlich die Auslandsnachfrage, die um 24 % fiel, wobei die Bestellungen aus den Euro-Ländern um 32 % und aus den Nicht-Euro-Ländern um 20 % zurückgingen. Insgesamt verzeichnete die Verfahrenstechnik in den ersten vier Monaten des Jahres einen Auftragsrückgang von 29 %.

Dagegen stieg der preisbereinigte Umsatz in der Verfahrenstechnik im April 2024 im Vergleich zum Vorjahreswert um plus 6 %. Einem Rückgang des Umsatzes im Inland um 9 % stand ein Anstieg des Umsatzes im Ausland um 10 % gegenüber. Für die ersten vier Monate 2024 wird mit plus 22 % ein deutlich positiverer Wert als für den gesamten Maschinenbau (-5 %) ausgewiesen. Hierzu trugen das Inlandgeschäft (7 %) und die Umsätze aus den Nicht-Euro-Länder (88 %) bei.

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