Der Sensorik- und Messtechnikbranche geht es trotz der Coronakrise sehr gut. 2021 erwirtschaftete sie ein deutliches Umsatzplus verglichen mit dem Vorjahr. Auch für das laufende Geschäftsjahr wird weiteres Umsatzwachstum erwartet. Das gab der AMA Verband für Sensorik und Messtechnik e.V. auf seiner Pressekonferenz am 10. März bekannt. Die Branchenmesse Sensor + Test wird vom 10. bis 12. Mai zum ersten Mal seit 2019 wieder live in Nürnberg stattfinden.
Nach einer Umfrage aus dem Januar 2022 unter den Verbandsmitgliedern erwirtschaftete die Branche 2021 ein Umsatzplus von 20 % verglichen mit dem Vorjahr, ein „Rekord, den wir ihn hier noch nicht gesehen haben“, so AMA-Geschäftsführer Thomas Simmons. Für das Jahr 2022 erwarten die Mitgliedsunternehmen ein Umsatzwachstum in Höhe von 10 %. Allerdings wird diese optimistische Erwartung laut Simmons vermutlich nicht eintreffen, denn die Umfrage fand vor Beginn des Krieges in der Ukraine statt.
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Die Sensorik- und Messtechnikbranche wächst nicht nur – sie ist auch sehr innovativ, wie die Umfrage weiter belegt. Im vergangenen Jahr investierten die Verbandsmitglieder 12 % mehr als im Vorjahr und für das laufende Jahr planen sie, ihre Investitionen sogar um 14 % zu erhöhen. Insgesamt investierte die Branche 2021 rund 11 % des Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Eine ähnlich hohe Innovationsintensität erreicht neben der Sensorik- und Messtechnikbranche nur die Elektronikindustrie, wie eine aktuelle Statistik des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung belegt.
Weiterer positiver Aspekt: Die Mitarbeiterzahl wächst wieder. 2021 stellte die Branche 3 % mehr Mitarbeiter ein als im Vorjahr und in diesem Jahr plant sie, 5 % mehr neue Mitarbeiter einzustellen. Die Kurzarbeit aus der Coronakrise ist nach den Worten von Simmons fast verschwunden. Sie sank bei den Mitgliedsunternehmen von rund 50 % im Vergleichsquartal auf 7 % im 4. Quartal 2021. Vorherrschende Themen sind laut Simmons derzeit stattdessen die Materialengpässe und die aktuelle politische Lage.
„War das Jahr 2020 pandemiebedingt eine Herausforderung für unsere Mitglieder, konnten sie im vergangenen Jahr deutlich aufholen und Nachholeffekte für sich nutzen“, resümiert Simmons. „Die Umsätze stabilisieren sich auf hohem Niveau, die Branche investiert in Forschung und Entwicklung und stellt neue Mitarbeiter ein. Das verdeutlicht die optimistische Aufbruchsstimmung unserer Branche für das laufende Geschäftsjahr.“
Fünf Nominierung für den Innovationspreis
Im Anschluss an den Konjunkturbericht von AMA-Geschäftsführer Thomas Simmons informierte Prof. Andreas Schütze von der Universität des Saarlandes über die Nominierungen für den AMA Innovationspreis 2022. Für den renommierten Preis bewarben sich 30 Forscher- und Entwicklerteams aus dem In- und Ausland, neun davon in der Sonderkategorie „Junges Unternehmen“. Prof. Schütze, der der Jury vorsitzt, stellte die fünf nominierten Forscher- und Entwicklerteams vor. Zwei davon sind Preisträger in der Kategorie Junges Unternehmen. Die Ackinson GmbH meldete Fuse zum Patent an. Dieses Strommessgerät zeichnet sich durch eine einzigartige Kombination aus höchstem Signal-Rausch-Verhältnis, großer Bandbreite sowie sehr guter Dynamik mit Linearität über mehr als sechs Größenordnungen von Femto- bis Mikroampere aus. Die HCP Sense GmbH entwickelte ein Sensorlager zur bauraumneutralen Messung von Wälzlagerkräften, wobei das Lager selbst als Sensor fungiert. Nominiert für den Innovationspreis sind außerdem der Sensor H2Mems mit breitem Messbereich und hoher Selektivität von der Materion GmbH, das scannende kurzkohärente heterodyne IR-Laservibrometer MSA-650 Iris von der Polytec GmbH sowie eine Technologieplattform für hochzuverlässige NDIR-Gassensorik von der Micro-Hybrid-Electronic GmbH, dem CIS Forschungsinstitut für Mikrosensorik GmbH, der Siegert Thin Film Technology GmbH und der 5microns GmbH. Die Gewinner des AMA Innovationspreises 2022 werden am 10. Mai 2022 auf der Eröffnungsveranstaltung der Sensor + Test in Nürnberg bekanntgegeben.
Sensor + Test wieder in Präsenz
Die Messe stellt in diesem Jahr ein Highlight für die Branche dar. Erstmals seit 2019 wird sie vom 10. bis 12. Mai wieder live im Nürnberger Messezentrum stattfinden. Holger Bödecker Geschäftsführer der AMA Service GmbH, gab einen Ausblick auf die international führende Fachmesse für Sensorik, Mess- und Prüftechnik. „Nach aktuellem Stand erwarten wir in diesem Jahr mehr als 300 Aussteller in den Hallen 1 und 2 des Nürnberger Messegeländes. Damit kommen wir selbstverständlich nicht an die Zahlen der Messe 2019 und vor Corona heran, vor dem Hintergrund weltweiter Unsicherheiten und wirtschaftlicher Probleme ist das jedoch ein respektabler Stand und zeigt, dass die Sensor + Test auch nach der Pandemie nichts an Attraktivität verloren hat.“
Parallel zur Messe findet die 21. ITG/GMA-Fachtagung Sensoren und Messsysteme statt. Sie wird von der Informationstechnischen Gesellschaft im VDE (ITG) in Zusammenarbeit mit der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA) im Nürnberg Convention Center (NCC) West veranstaltet.
Auch in diesem Jahr wird es ein begleitendes digitales Angebot zur Messe geben. So finden Interessierte bereits im Vorfeld der Veranstaltung auf der Website eine ganze Reihe von Neuheiten und Themen, die sie auf der Messe live erleben können. Abgerundet wird dies durch regelmäßige Newsletter, die auf die von Ausstellern angebotenen Technologien aufmerksam machen sowie über die Social-Media-Kanäle, in denen fortlaufend und aktuell berichtet wird – vor, während und nach der Veranstaltung.
Weitere Informationen: www.sensor-test.com
