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Drinktec und Braubeviale schließen sich zusammen

Neues Joint Venture als gemeinsames Dach der beiden Messen
Drinktec und Braubeviale schließen sich zusammen

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Aus Konkurrenten werden Partner: Die Weltleitmesse Drinktec und die europäische Investitionsgütermesse Braubeviale treten künftig unter einem gemeinsamen Dach auf. Zum 1. Juli 2023 haben die Messe München und die Nürnberg Messe das Joint Venture Yontex gegründet. Mit dem neuen Bündnis wollen die beiden Fachmessen ihre führende Position auf dem Weltmarkt der Getränke- und Liquid-Food-Industrie weiter ausbauen.

Die neu gegründete Yontex GmbH & Co. KG mit Sitz in Nürnberg ist eine gemeinsame Tochtergesellschaft der Messe München GmbH und der Nürnberg Messe GmbH. Sie kümmert sich um die Organisation, die Durchführung und die Weiterentwicklung der Drinktec, inklusive Auslandsmessen, und der Braubeviale. Zum Geschäftsführer der neuen Gesellschaft wurde Rolf Keller, bisher Bereichsleiter der Nürnberg Messe, ernannt.

Beide Fachmessen bleiben eigenständige Marken, behalten ihre Namen und werden sowohl an den jeweiligen Standorten als auch im gleichen Turnus durchgeführt wie bislang. Die Drinktec findet weiterhin alle vier Jahre im Spätsommer in München statt mit dem nächsten Termin 2025. Die Braubeviale öffnet nach wie vor jedes Jahr im Spätherbst in Nürnberg ihre Tore – mit Ausnahme der „Drinktec-Jahre“.

Profil schärfen und Kräfte bündeln

Der Zusammenschluss von Drinktec und Braubeviale ist bis dato die größte Fusion zweier Leitmessen in Deutschland. Durch die Gründung des Joint Ventures können die beiden Messen ihr individuelles Wachstum weiter fortsetzen, ihre nationale und internationale Reichweite an Kundenkontakten erhöhen sowie ihre Ressourcen zum Nutzen der Aussteller und Besucher bündeln. In Zukunft haben die Kunden nur noch einen zentralen Ansprechpartner für alle Messethemen der Getränketechnologie – und das unabhängig von den jeweiligen Standorten. „Unter einem Dach vereint, profitieren Braubeviale und Drinktec vom Austausch und der Zusammenarbeit und schärfen ihr Profil“, sagte Dr. Reinhard Pfeiffer, CEO der Messe München, am 5. Juli auf der gemeinsamen Pressekonferenz der beiden Messegesellschaften im Messezentrum München. „Wir bündeln unsere Kräfte und schaffen es damit, der Welttreffpunkt der Getränkebranche zu sein“, so Pfeiffer weiter.

Agiler und näher am Kunden

Peter Ottman, CEO der Nürnberg Messe, beschrieb die Vorteile des neuen Joint Ventures mit folgenden Worten: „Yontex kann sich zu 100 % auf ein Thema fokussieren. Das wird sie agiler und schneller machen und näher am Kunden halten. Und das ist, so unser Learning nach der Pandemie, unumgänglich.“

Dass die beiden Messen ihre Kräfte bündeln, ist laut Stefan Rummel, CEO der Messe München, strategisch sinnvoll. „Bereits weit vor der Corona-Pandemie war der Wettbewerb im internationalen Messegeschäft hart umkämpft“, berichtete Rummel auf der Pressekonferenz. Nach der Corona-Pandemie habe sich der Trend zur Konsolidierung weiter fortgesetzt, wichtige Wachstumsthemen wie die Getränketechnologie seien hart umkämpft. Für die Kunden bedeute das manchmal ein sehr zersplittertes Umfeld. „Da macht es Sinn, uns strategisch anzuschauen, wie wir kooperieren können“, so Rummel. Nach den Worten des CEO ist Yontex „eine starke weltweite Plattform für die Getränke- und Liquid-Food-Industrie, durch die wir die Branche und unsere Kunden bedienen und damit der gesamten Industrie eine Orientierung bieten können“. Durch das neue Dach, so Rummel, „haben wir ein klares, starkes Profil und können uns gegenüber der Konkurrenz noch besser durchsetzen“.

Unterstützung von Verbänden

Auch die Verbände befürworten als ideelle Träger den Zusammenschluss der Fachmessen, um künftig gemeinsam auf dem Weltmarkt der Getränketechnologie aufzutreten. Richard Clemens, Geschäftsführer Fachverband Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen, verfahrenstechnische Maschinen und Apparate beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA): „Durch das Zusammengehen wird der Standort Bayern als Zentrum für die globale Getränke- und Liquid Food Industrie nicht nur gestärkt, sondern weiter ausgebaut.“ Und Georg Rittmayer, Präsident des Verbandes Private Brauereien Bayern e.V., ergänzt: „Mit diesem Zusammenschluss werden die Weichen für eine zukunftsfähige Entwicklung der beiden bedeutendsten Brau- und und Getränkemessen gestellt. Gemeinsam gestalten wir jetzt die Zukunft der Getränkeindustrie.“

Vertraute und neue Gesichter

Die neue Gesellschaft besteht aktuell aus 19 Personen. Viele Mitarbeiter stammen aus den Teams der beiden Veranstaltungen, wie Petra Westphal, bisher Projektleiterin der Drinktec und deren Auslandsmessen und jetzt Executive Vice President des neuen Joint Venture, auf der Pressekonferenz berichtete. „Ergänzt wird dieses Team um eine gute Handvoll neuer, hochmotivierter Menschen, die die Getränke- und Liquidfood-Industrie bereits genauso lieben wie wir“, so Westphal.

Neben Vice President Petra Westphal und Geschäftsführer Rolf Keller gehören auch Andrea Kalrait, bisher Veranstaltungsleiterin Braubeviale und jetzt Executive Director Braubeviale, sowie Markus Kosak, bisher Exhibition Manager Drinktec und jetzt Executive Manager Drinktec Cluster, zur Führungsspitze von Yontex. „Ich glaube, für die Community ist es wichtig zu wissen, dass vertraute Gesichter bestehen bleiben“, sagte Westphal.

Zusätzlich zur Drinktec und zur Braubeviale verantwortet die Yontex GmbH & Co. KG strategisch künftig auch die Auslandsmessen Drinktec Technology India und den internationalen Teil der Chinabrew Chinabeverage.

Die nächsten Messetermine

Die erste Messe unter dem gemeinsamen Dach von Yontex ist die Braubeviale 2023, die vom 28. bis 30. November in Nürnberg stattfindet. Für die Aussteller der Braubeviale 2023 wird es durch die Fusion mit der Drinktec keine Änderungen geben. Daten und Verträge gehen DSGVO-konform in das neue Unternehmen über und sowohl die allgemeinen als auch die besonderen Teilnahmebedingungen bleiben bestehen.

Im nächsten Jahr findet die Braubeviale vom 26. bis 28. November in Nürnberg statt. Und vom 15. bis 19. September 2025 wird es dann wieder eine Drinktec in München geben.


Autorin: Claudia Bär

Redakteurin

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