Für deutsche Hersteller von Verpackungsmaschinen war 2019 das neunte Wachstumsjahr in Folge. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stellten die ca. 250 überwiegend mittelständischen Unternehmen Verpackungsmaschinen im Wert von rund 7,3 Mrd. Euro her, ein Zuwachs von 2 %. Dabei legte die Produktion von Getränkeverpackungsmaschinen um 4,3 % auf 2,3 Mrd. Euro zu, die der anderen Verpackungsmaschinen um 1,2 % auf gut 4,9 Mrd. Euro.
Sinkende Nachfrage im vierten Quartal
Wiesen die Produktionszahlen von Verpackungsmaschinen in den ersten drei Quartalen 2019 noch ein Plus von insgesamt 8 % aus, sanken sie im vierten Quartal um 10 % unter den Vorjahresvergleichswert. Die nachlassende Dynamik bei der Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte wirkte sich bereits auf die deutsche Produktion aus.
Europa weiter größte Absatzregion
Die Hälfte aller deutschen Verpackungsmaschinenexporte ging in europäische Länder. Das Liefervolumen erreichte einen Wert von 3 Mrd. Euro und lag damit 3,1 % über dem Vorjahr. Asien nahm Maschinen und Anlagen im Wert von gut 1,1 Mrd. Euro ab (plus 16 %), Nordamerika im Wert von 886 Mio. Euro (plus 8 %). Die Lieferungen nach Afrika beliefen sich auf 351 Mio. Euro (plus 1 %).
Weniger erfreulich entwickelten sich dagegen die Exporte nach Lateinamerika, den Nahen und Mittleren Osten sowie nach Australien-Ozeanien, die im zweistelligen Bereich sanken.
USA größter Einzelabsatzmarkt
Mit einem Exportvolumen von 786 Mio. Euro (plus 7 %) blieben die USA auch 2019 der größte Einzelabsatzmarkt für Verpackungsmaschinen aus deutscher Produktion. China liegt an zweiter Position mit 451 Mio. Euro (plus 23 %), gefolgt von Frankreich (309 Mio Euro, plus 3 %), Polen (296 Mio. Euro, plus 9,5 %) und dem Vereinigten Königreich (248 Mio. Euro, plus 18 %).
Russland unter den zehn größten Exportmärkten
Die Exporte nach Russland legten um 5 % auf 203 Mio. Euro zu. Damit nahm das Land Position Acht unter den 10 größten Exportmärkten ein, nach Spanien (234 Mio. Euro, plus 24,5 %) und den Niederlanden (219 Mio. Euro, plus 29,1 %).
Schwierige Prognose für 2020
Wie die Entwicklung im Verpackungsmaschinenbau 2020 aussehen wird, lässt sich derzeit nicht abschätzen und nicht beziffern. Aufgrund der schwachen Ordertätigkeit im zweiten Halbjahr 2019 und insbesondere der gesunkenen Auslandsbestellungen ging der Fachverband Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen in seiner Prognose vom November 2019 bereits von einem Produktionsrückgang von Verpackungsmaschinen im laufenden Jahr aus.
Corona-Pandemie stört Nachfrage
„Wie hoch der Rückgang durch den Ausbruch der Corona-Krise und der damit verbundenen Folgen ausfällt, wird sich erst in den kommenden Monaten so richtig zeigen“, sagt Richard Clemens, Geschäftsführer des VDMA Fachverbandes Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen.
Die Unternehmen spüren immer mehr die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Neben Unterbrechungen in der Lieferkette insbesondere in Europa haben insbesondere Störungen auf der Nachfragenseite weiter zugenommen. So kommen nicht nur weniger Aufträge aus Europa, sondern auch aus Asien sowie Nord- und Lateinamerika.
Rückläufiger Auftragseingang im ersten Quartal 2020
Der Auftragseingang sank im ersten Quartal um 19 Prozentpunkte unter den Vorjahreswert. Setzt sich diese Entwicklung fort, wird sich dies bis in das kommende Jahr hinein auswirken.
„Wir sind aber optimistisch, dass sich die Nachfrage nach den Lockerungen der staatlichen Restriktionen wieder rasch erholt. Hierzu trägt insbesondere auch die weltweit steigende Nachfrage nach hygienisch verpackten und sicheren Nahrungsmitteln sowie nach pharmazeutischen Produkten bei“, resümiert Clemens.
VDMA Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen, Frankfurt/M.