Den Rahmen für den Festakt bildete das brandneue CSPE-Center II, eine hochmoderne Halle für die Montage, Inbetriebnahme und Qualifizierung von pharmazeutischen Abfüllanlagen. Rund 22 Mio. Euro hat sich die Optima dieses Schmuckstück kosten lassen, das eine Symbiose aus moderner Werkhalle, offenen Bürolandschaften und – wie geschäftsführender Gesellschafter der Optima Gruppe Hans Bühler schmunzelnd hinzufügte – „einem sehr teuren, mit hochmoderner Technik vollgestopften Keller“ bildet.
Zum Festakt waren rund 100 Personen aus Wirtschaft und Politik geladen. Prominentester Gast war Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation konnte die Belegschaft leider nicht am Festakt teilnehmen. Mit aufwendiger Kameratechnik wurde die Veranstaltung aber weltweit in die Optima-Werke gestreamt.
MP lobt Unternehmen
Optima sei ein Unternehmen, das nicht viel Aufhebens um sich mache, sagte Kretschmann und lobte das Unternehmen als einen der Hidden Champions Baden-Württembergs: „Wer interessiert sich schon für den Teebeutel, wenn er Tee trinkt“, sagte der MP. So ähnlich sei es bei den Produkten der Optima. Maschinenbauer wie die Optima agieren im Hintergrund. Sie haben keine eigenen, für den Konsumenten ersichtlichen Marken und Produkte. Ihre Kreativität und Flexibilität mache diese Unternehmen allerdings zu Leuchttürmen. Bei einem Rundgang durch das Unternehmen konnte sich der Ministerpräsident davon überzeugen, dass „Industrie 4.0 zum Produktionsalltag gehört“ und „die Menschen mit Begeisterung und Herzblut bei der Sache sind“. In seiner typischen Art brachte er es auf den Punkt: „Es freut einen einfach.“
In seiner Rede machte der Ministerpräsident aber auch klar, was er von den Unternehmen im Bundesland erwartet: weitere Fortschritte bei der Nachhaltigkeit. Zwar stößt Baden-Württemberg nur 0,2 % der weltweiten Treibhausgasemissionen aus, doch haben das Land und die Unternehmen die Mittel, damit Baden-Württemberg als gutes Beispiel und eine Blaupause für andere Länder und Staaten dienen kann. Dazu will das Land weiter den Ausbau von Wind- und Solaranlagen forcieren, den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft vorantreiben und in Digitalisierung und Dekarbonisierung investieren. Als einen der stärksten Partner auf dem Weg zur Klimaneutralität sieht er neben den Großkonzernen vor allem mittelständische Unternehmen wie die Optima.
100 Years of Future
Das Motto des Jubiläumsjahres heißt „100 Years of Future“. Dementsprechend ging Hans Bühler in seiner Rede auch weniger auf die Vergangenheit ein, sondern beschäftigte sich mit der Zukunft. Optima sei in guten Branchen unterwegs, stellte er fest. „Wir produzieren sinnvolle, sogar unverzichtbare Produkte für den Gesundheitssektor und wir sind am richtigen Ort“, sagte Bühler und brach damit eine Lanze für den Standort Deutschland. Das dem so ist, zeigt die jüngere Vergangenheit des Unternehmens. War die Mitarbeiterzahl zu Beginn von Bühlers Einstieg 1980 bei 200 gelegen, besteht die Optima-Gruppe heute aus 2800 Mitarbeitern mit Standorten in aller Welt. Allerdings sieht er zukünftig beim Recruting gut ausgebildeter Fachkräfte und Ingenieuren ein Problem und vermisst am Standort Schwäbisch Hall eine eigene Fachhochschule.
Die Zukunft liegt für ihn ganz klar beim Thema Nachhaltigkeit. Der Umstieg auf ökologischere Verpackungsformen ist ein „Riesenthema“, aber nicht ganz einfach zu lösen. Verbundfolien, die über Jahrzehnte entwickelt und für die die Maschinen optimiert wurden, lassen sich nicht einfach durch einen sortenreinen Werkstoff ersetzen. Dazu sind gewaltige Anstrengungen bei Folienherstellern und Maschinenbauern notwendig.
Nachfolge geregelt
Ein weiterer Punkt liegt Hans Bühler, dem Enkel von Firmengründer Otto Bühler, besonders am Herzen: die Nachfolgeregelung. Diese sei geregelt, so der geschäftsführende Gesellschafter, der immerhin schon im 42. Dienstjahr ist. Die 4. Generation besitze bereits die Hälfte des Unternehmens und die Verantwortung sei dadurch gut aufgeteilt, dass die Gruppe in einzelne Divisionen aufgeteilt sei. „Dadurch ist ein Pool an Führungskräften entstanden und die Optima gut für die Zukunft gerüstet“, sagte Bühler zum Abschluß.
Grüße aus aller Welt
Zum Schluss der Veranstaltung sendeten die weltweiten Niederlassungen Videobotschaften nach Schwäbisch Hall und gratuliertem dem Geburtstagskind zum 100sten. Die Videobotschaften zeigten die ganze Vielfalt des Unternehmens. Zwar trafen die Kollegen bei ihren Gesangseinlagen nicht immer den richtigen Ton, die französische Variante des Liedes „Zum Geburtstag viel Glück“ kam trotzdem gut an.