Grundlage des Lifetime-Efficiency-Angebots sind die ganzheitliche Analyse und die systematische Verbesserung aller Produktionsprozesse. So können Anwender über den gesamten Lebenszyklus der Maschinen die Effizienz der Produktion steigern und Einsparungen erzielen. Die Pharmaindustrie befindet sich in einem tief greifenden Wandel. Neben den nach wie vor hohen Forschungs- und Entwicklungskosten sowie immer strengeren Regulierungsauflagen muss sie vor allem in der Produktion deutlich flexibler werden. Die Zeiten, in denen sich die Hersteller auf die Produktion von Blockbuster-Medikamenten konzentrieren konnten, gehen zu Ende. Zunehmend sind Anlagen gefragt, mit denen kleinere Batches produziert werden können und die sich schnell und leicht umrüsten lassen. Viele Arzneimittelhersteller haben bereits begonnen, ihre Wertschöpfungsketten und vor allem ihre Produktion dementsprechend zu optimieren. Doch nach wie vor gibt es bei der Herstellung und Verarbeitung der Wirkstoffe große Effizienzpotenziale. Warum ist das so?
Wertschöpfungsfaktor Produktion
Für Hersteller von Pharmazeutika ist die Wertschöpfung, die sie pro Produkt über dessen gesamten Lebenszyklus erzielen,
eine wesentliche Grundlage für Investitionsentscheidungen. Das gilt für forschende Arzneimittelhersteller, Generikaproduzenten und Lohnfertiger gleichermaßen.
Allerdings spielten bislang Investitionen in Anlagen und Maschinen bei der Berechnung der Gesamtwertschöpfung nur eine nachgeordnete Rolle. Verglichen mit den enormen Investitionen in Forschung und Entwicklung sehen die Unternehmen die Produktionstechnik häufig als reinen Kostenfaktor und vernachlässigen das Wertschöpfungspotenzial
Das ändert sich derzeit. Digitale Technologien ermöglichen es Anwendern, die komplexen Zusammenhänge ihrer Wertschöpfung abzubilden und den Wertbeitrag umfassend zu analysieren. Das eigene Produktionsnetzwerk und das Produktionssystem werden zu einem wesentlichen Teil der Wertschöpfungskette. Ob die Unternehmen selbst fertigen oder ihre Produktion an Lohnhersteller auslagern, ist dabei nicht entscheidend. Doch was bedeutet das aus Sicht eines Lösungsanbieters für die Solidaproduktion wie Fette Compacting?
Vom Problem zum Potenzial
Die Aufwertung der Rolle der Produktion ist für alle Beteiligten eine Chance. Um sie zu nutzen, brauchen Anbieter von Produktionstechnik und Arzneimittelhersteller ein gemeinsames Verständnis darüber, wie sich die Leistung eines Produktionssystems über den gesamten Lebenszyklus der Anlagen optimieren lässt. Bisher lag der Fokus der Zusammenarbeit auf den anlagenspezifischen Investitionskosten und der punktuellen Unterstützung im Betrieb, beispielsweise bei der Behebung von Problemen. Künftig wird es darum gehen, kontinuierlich und systematisch die Wertschöpfung des gesamten Produktionssystems zu steigern.
Dieser Perspektivwechsel von der Problem- zur Potenzialorientierung setzt auf eine noch engere Kooperation zwischen Produzenten und Maschinenherstellern. Die ganzheitliche Analyse der Maschinenbasis und eine datengestützte Optimierung von Anlagen und Prozessen erlaubt es den Anwendern, bisher verborgene Qualitäts- und Effizienzpotenziale zu erschließen und die Gesamtkosten deutlich zu senken. Als Maßstab dient immer die Leistung über die komplette Lebensdauer der Anlage, die dabei stets im Kontext des gesamten Produktionsnetzwerks betrachtet wird, auch über mehrere Standorte hinweg. Dieser Ansatz entspricht der Grundidee des Flottenmanagements, wie es aus anderen Branchen bekannt ist.
Lifetime Efficiency in der Praxis
Das Lifetime-Efficiency-Konzept von Fette Compacting ist in drei Phasen des Produktionslebenszyklus unterteilt – Entwicklung, Produktion und Modernisierung – und umfasst aufeinander abgestimmte Leistungspakete. Das heißt, die einzelnen Lösungen sind genau auf die spezifischen Anforderungen in den unterschiedlichen Lebensphasen der jeweiligen Anlage zugeschnitten. Dieser Ansatz geht über herkömmliche Angebote und Dienstleistungen für die Maschinenentwicklung weit hinaus. Wie das in der Praxis aussieht, zeigen die folgenden Beispiele.
Das erste Angebot fokussiert auf die Entwicklung. Wie effizient eine Produktion ist, entscheidet sich schließlich nicht erst nach der Installation der Maschine. Effizienz beginnt viel früher, etwa beim Design der Tablette und der Auswahl der Maschinen. In der Entwicklungsphase unterstützen Experten von Fette Compacting deshalb die Anwender im Rahmen von Machbarkeitsstudien bei der Produktentwicklung und der Vorbereitung des Produktionsanlaufs. Zum Angebot gehören unter anderem die Beratung beim Tablettendesign, das Rapid Prototyping mittels 3D-Druck, Produkt- sowie Abfüllversuche und die Scale-up-Beratung.
Die Erfahrung zeigt, dass sich die Time-to-Market bei frühzeitiger Einbeziehung des Maschinenlieferanten deutlich verkürzen lässt. Dazu kommt, dass eine Begleitung bei der Auslegung des Produktionssystems eine Überspezifikation verhindern kann. Zur Optimierung des Produktionslebenszyklus können Anwender diese Leistungen nicht nur bei der Vorbereitung der Produktion nutzen, sondern auch bei der Übertragung bestehender Prozesse auf andere Anlagen oder an andere Standorte.
Das Angebot für die Produktion ist auf die Optimierung der Operational Excellence ausgerichtet. Es umfasst das gesamte Technologieportfolio sowie Beratungs-, Trainings- und Managementleistungen. Erfahrungen aus zahlreichen Projekten in der Anlagenoptimierung beweisen, dass es durch eine kontinuierliche Begleitung möglich ist, den Produktverlust deutlich zu reduzieren. Abhängig vom Wert des Rohprodukts können Anwender schnell eine Million Euro pro Jahr einsparen. Dem gegenüber stehen überschaubare Investitionen im maximal niedrigen fünfstelligen Bereich.
Ein bislang nur wenig beachteter Nebenprozess der Solidaproduktion ist die Optimierung der Ersatzteilbestände und deren Verfügbarkeit. Das zeigt sich unter anderem daran, dass viele Pharmaproduzenten zu viele und teils falsche Ersatzteile bevorraten. Mit einer Lösung für die vorausschauende Wartung, die Fernwartung oder die Übernahme des kompletten Wartungs- und Ersatzteilmanagements können Anwender ihre Bestände teilweise um mehr als die Hälfte reduzieren und das bislang gebundene Kapital freisetzen – ohne Abstriche an der Teileverfügbarkeit.
Modernisierung, also das dritte Angebot, bedeutet, den Lebenszyklus einer Maschine zu verlängern. Wenn Medikamente auslaufen oder die Abschreibungszeit der Maschinen endet, fallen sie häufig aus der Investitionsplanung heraus. Allerdings ist es mit relativ geringen Investitionen möglich, solche Maschinen durch die Erneuerung der mechanischen und elektrischen Bauteile sowie die Nachrüstung mit moderner Software wieder auf den aktuellsten Stand zu bringen. Weitere Alternativen am Ende des Lebenszyklus einer Anlage sind die Verlagerung an andere Standorte oder eine Übertragung validierter Prozesse auf eine neue Anlage.
Was früher das Ende einer Anlage bedeutete, kann also heute ein neuer Anfang sein und die Wertschöpfungskette verlängern. Das wird besonders deutlich, wenn Anwender eine Fertigung oder im Idealfall sogar ihr gesamtes Produktionssystem ganzheitlich betrachten. In der Regel gibt es immer eine Mischung von Anlagen und Produkten in unterschiedlichen Phasen ihres jeweiligen Lebenszyklus. Das größte Optimierungspotenzial liegt darin, dieses Zusammenspiel
zu orchestrieren – und zwar nicht einmalig, sondern kontinuierlich. Das ist eine komplexe Aufgabe, die nur durch die regelmäßige und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten gelöst werden kann.
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Bild: Fette Compacting