Das emissionsfreie Pulver-Transport-System (EPTS) von Bolz-Intec ist für den geschlossenen Transport kleiner Wirkstoffmengen unter Sterilbedingungen ausgelegt. Es besteht aus einem schüttwinkeloptimierten Zentralbehälter, der jeweils auf der Befüll- und Entleerseite mit Klappenventilen ausgerüstet ist, sowie einem Baukasten von Anbau- und Verschlussteilen (Tri-Clamp). Das Wirkstoffvolumen kann je nach Durchmesser von 2 bis 220 l betragen. Auf der Befüllseite lassen sich diverse Adapterelemente wie Trichter oder inertisier- und sterilisierbare Adapterstücke montieren. Das gilt ebenfalls für den Auslauf, wobei eine 0berflächenqualität von Ra0,25 µm von allen prozessseitigen Oberflächen für eine effiziente und optimale Entleerung sehr wichtig ist. Das System lässt sich z. B. auf einen Reaktor, einen Ansatzbehälter oder eine Tablettenpresse montieren. Befüllen und Entleeren unter Schutzatmosphäre (Glove-Box) oder Vakuum ist ebenfalls möglich.
Emissionsfreier Pulvertransport
An dem Ventil des Behälteroberteils kann ein Trichter zur Befüllung und/oder eine CIP-Kammer zur Reinigung des Gesamtsystems angebracht werden, wobei das Klappenventil am Auslauf des EPTS einen Anschluss für den zu befüllenden Reaktor hat. Bei der Befüllung wird die CIP-Kammer komplett entfernt, um den Trichter aufzustecken. Der Befülltrichter wird auf das Oberteil des EPTS angeflanscht und das Medium (Pulver) in einem Saugprozess eingefüllt. Danach wird das Klappenventil verschlossen und die CIP-Kammer wieder montiert, sodass das EPTS zum Reaktor gefahren werden kann. Dort wird es angedockt und das Pulver unter Vakuumbeaufschlagung des Reaktors in den Prozess eingebracht. Gegebenenfalls wird der Trolley mit einem Lifter neben den Reaktor geschoben. Das am EPTS angebrachte Clean-in-Place-System sorgt für eine 100 %ige Entleerung und Reinigung des Gesamtsystems ohne Emissionen. Integrierbare Sprühköpfe und Rotationsdüsen können zur CIP-Reinigung oder auch zur geschlossenen Entleerungsoptimierung mit Prozessflüssigkeit implementiert werden. Das EPTS kann auch in Hastelloy oder mit Halar-Beschichtungen ausgeführt werden. Ebenso finden neben Silikon unterschiedliche Dichtungsmaterialien wie EPDM oder PTFE (FDA-konform) Verwendung.
Restlose Fassentleerung
Bei der Fassentleerung treten oftmals Probleme mit Restmengen auf. Üblicherweise wird auf die Bordierung eines Edelstahlfasses ein Trichter mit Klappenventil aufgesetzt, mit einem Spannring gesichert und umgedreht, damit das Fass entleert werden kann. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass am Trichteransatz und an der Bordierung Restmengen zurückbleiben können. Auch für dieses Problem hat Bolz Intec eine Lösung entwickelt. Bei dem multifunktionalen Entleersystem für Fässer wurde der Totraum zwischen dem Entleerkonus und dem Fass maximal optimiert.
Der speziell entwickelte Trichter mit einer Klappe wird mit einem Spannring und einer Dichtung am Fass fixiert. Der Anwender kann dadurch seine gewohnte Technologie zur Entleerung einsetzen. Für einen ungehinderten Produktfluss reicht die produktberührende Wandung des Trichters in das Fass hinein, wobei die Bordur im Gegensatz zur bisherigen Technik am Trichter ist. Die Befestigungsgeometrie am Fass gleicht der eines Deckels. Somit kann das Fass vollständig entleert werden. Für den Transport und zum Schutz des Produkts wird ein Oberteil mit Bordierung eingesetzt.
Das Fass gibt es mit verschiedenen Böden. In der Variante mit Klöpperboden und Fußreif können Tri-Clamp-Stutzen eingeschweißt werden. Diese eignen sich beispielsweise dazu, während des Entleervorganges mit Stickstoff auszublasen (Air Shock), weitere Produktbestandteile hinzuzufügen oder entsprechende Messtechnik einzusetzen. Eine CIP-Lanze lässt sich ebenfalls problemlos installieren, um entweder durch Spülung mit Prozessflüssigkeit wirkstoffvollumfänglich zu verwerten oder das Fass bereits in der Entleerposition zu verwerten. Auch der Einsatz eines Rührwerks ist denkbar, sodass das Produkt während der Entleerung durchmischt und dadurch eine Brückenbildung verhindert wird.
Einfaches Fasshandling
Der Transport des Entleersystems kann mittels Fasswagen, Fassrolli, Fasslifter oder sonstigem Transportgerät erfolgen. Aus Sicherheitsgründen wurde das Entleersystem mit einem Fußreif und einer Reling verstärkt. Somit ist der Behälter auch im rauen Produktionseinsatz geschützt. Bei sachgemäßem Umgang kann eine Beschädigung des Fasses und des Spannverschlusses ausgeschlossen werden. Ein weiterer Vorteil: Da Fußreif und Reling auch als Handgriff, Schutz und Transporthilfe dienen, erleichtern diese dem Anwender den Entleerprozess. Die Fassbordierung ist komplett verschweißt und sehr stabil. Eine Schmutzabsetzung ist somit ausgeschlossen.
Das System ist in verschiedenen Größen mit den Durchmessern 315, 375, 400, 450, 500 und 560 mm erhältlich. Die Oberfläche ist walzblank oder geschliffen und beispielsweise elektropoliert. Die Rautiefe liegt standardmäßig bei 0,8 und 1,2 µm. Andere Rautiefen sind auf Anforderung ebenfalls erhältlich. Das Transport- und Entleersystem kann in folgenden Werkstoffen geliefert werden. 1.4301, 1.4404, 1.4435, 1.4539 oder auch in Hastelloy C22 2.4602. Die Silikon-Rundschnurdichtungen mit FDA-, USP-Class-6- und BSE/TSE-Zulassung gewährleisten einen luftdichten und sicheren Verschluss. Dichtungsmaterialien wie EPDM und Viton stehen ebenfalls zur Verfügung. Zur Steuerung und Kontrolle des Durchflusses wurde das Klappenventil Sole Valve verwendet. Dieses Ventil erlaubt die kontinuierliche Zuführung von Granulaten und Pulvern ohne Materialstau sowie eine gleichmäßige Dosierung während der Beschickung von verarbeitenden Maschinen.
GMP-gerechte Deckelfässer
Zur Lagerung der hygienesensitiven Stoffe in der Pharmaproduktion eignen sich die GMP-gerechten Deckelfässer mit Volumen von 0,5 bis 260 l. Die Fässer in verschiedenen Durchmessern sind WIG-geschweißt mit Schweißzusatzwerkstoff und ohne Spalten. Die Nähte sind blecheben gewalzt sowie innen und außen fein verschliffen. Sie sind zudem leicht und absolut rückstandsfrei zu reinigen und weisen eine hohe Stabilität auch bei maximaler Beladung auf. Die Oberflächen sind geschliffen oder elektropoliert bis Ra0,25 µm. Für ein luftdichtes Verschließen sorgt der wiederverwendbare Spannringdeckel mit einlegbarer Rundschnurdichtung in den Dichtungsmaterialien Silikon, EPDM, Viton und die FEP-ummantelten Dichtungen mit FDA-Zulassung. Neben den branchenüblichen Materialien wie 1.4301/AISI 304, 1.4404/AISI 316L gibt es auch Fässer für extreme Bedingungen in Hastelloy C22. Aufgrund der hohen Nachfrage für Hastelloy-C-22-Fässer hat Bolz-Intec entschieden, diese sogar in Serie zu produzieren. Hastelloy C22 ist ein sehr widerstandsfähiger Werkstoff z. B. gegen Chloridionen, Jod und Brom sowie gegen Säuren wie Schwefel-, Phosphor-, Salpetersäure oder Chlordioxid. Für die Verarbeitung dieser kostbaren Stähle ist neben Spezialzulassungen auch eine jahrelange Erfahrung notwendig, da dieses widerstandsfähige Material besonders aufwendig beim Schleifen und Schweißen ist.
Für das Best-Cost-Edelstahlfass mit einer Bordierung für Single-use-Anwendungen wird dünnwandiger Edelstahl, z. B. 1.4301, verwendet. Das Fass gibt es mit einem Durchmesser von 450 mm und einem Volumen von 100 l oder 560 mm bei 200 l. Es zeichnet sich durch eine sehr hohe Qualität sowie absolute Stabilität und Bruchfestigkeit aus. Das Fass liegt im Preis rund ein Drittel unter dem Preis der Standardedelstahlfässer. Direkt nach der Nutzung wird das Fass dem Recyclingprozess zugeführt. Die Reinigung entfällt somit.
Das Sortiment der Fasstrichter in Edelstahl ist ebenfalls breit gefächert. Angefangen vom asymmetrischen Trichter über den symmetrischen bis hin zum konischen Fasstrichter. Alle Produkte werden als Einzelanfertigung oder in Kleinserien produziert. Selbst Öffnungen von nur 40 mm (ø innen) können aus einem Stück gefertigt werden. Der Winkel sowie die Oberfläche sind frei wählbar in walzblank/2B, geschliffen und elektropoliert. Die Materialstärke beträgt 1,5 mm. Bei den konischen Fasstrichtern sind 60° bzw. 90° Neigung Standard.
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