Ausbildung von ringförmigen Strukturen auf der Oberfläche von austenitischen Edelstahllegierungen durch lokale Ätzangriffe des Materials.
Metalloberflächen werden durch wässrige Säurelösungen in vielen Fällen (lokal) angegriffen. Diese unregelmäßigen bzw. unkontrollierten Angriffe (lokale Metallauflösungen) werden als Ätzen bezeichnet. Wenn beim chemischen Beizen (HF + HNO3) von Edelstahlbauteilen die Endspülung nicht auf absolut säurefreie Bedingungen eingestellt wird und Säurespuren im Spülwasser auf dem Bauteil zurückbleiben, so können diese durch Abdunstung des Wassers wieder aufkonzentrieren und führen zu lokalen Verätzungen durch Überbeizung. Typisches Anzeichen sind dann die sogenannten Ätzringe oder Ätzlinien.
Falls beim elektrochemischen Polieren von Edelstahloberflächen Verunreinigungen vorliegen (Anlauffarben, eingetrocknete Mineralstoffe von Wassertropfen, Vorbearbeitungsverunreinigungen, Kleberreste etc.), kann durch einen unterschiedlichen elektrochemischen Abtrag ebenfalls die Bildung von lokalen Ätzzonen erfolgen.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie