Eigenschaft eines chemischen Stoffes betreffend seiner Bereitschaft chemische Verbindungen anzustreben und einzugehen.
Beispiele: (I) Speziell im Bereich der austenitische Edelstahllegierung zeigt Cr (bei Normaltemperatur chemisch wesentlich affiner als Fe, Ni und Mo) aus thermodynamischen Gründen (Bindungsenergie) eine sehr hohe Affinität zu Sauerstoff und bildet daher bevorzugt die Chromoxidschicht als schützende Passivschicht der Edelstahllegierung.
(II) Wirkstoffe können eine Affinität zu physiologischen Rezeptoren zeigen und so eine pharmakodynamische Wirkung auslösen. Auch zu anderen körpereigenen Strukturen zeigen Wirkstoffe Affinitäten wechselnder Stärke. Ein bekanntes Beispiel ist hier die Plasmaproteinbindung von Wirkstoffen, aus der diese kompetitiv verdrängt werden können, was zu unerwarteten Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen führen kann.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie