Metalle haben u. a. die thermodynamische Eigenschaft, in geordneten (Gitter-)Systemen zu kristallisieren (Elementarordnung: kubisch-flächenzentriert (kfz) bzw. kubisch-raumzentriert (krz), hexagonal oder tetragonal etc.), wobei die elementaren Gitterbausteine übergeordnet Körner bilden, die durch sogenannte Korngrenzen voneinander getrennt sind. Das jeweilige kristalline Ordnungssystem eines metallischen Werkstoffs wird an der Oberfläche eines metallischen Bauteils z. B. durch mechanische Oberflächenbearbeitung, wie etwa mechanisches Schleifen, nachhaltig zerstört, indem die kristallinen Strukturen (Körner, Korngrenzen) bis in eine Tiefe von 3-15 µm völlig verschmiert bzw. morphologisch denaturiert werden. Die so geschaffenen morphologischen Oberflächenstrukturen (Beilby-Schicht) sind völlig ungeordnet und werden amorph genannt.
Abb. A 3: Veränderung der ungestörten kristallinen Struktur durch mechanische Oberflächenbearbeitung zur amorphen Gitterstruktur. (Quelle: G. Henkel)
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