Das chemische Beizen an Bauteilen aus austenitischen Edelstahllegierungen wurde früher auch mit Säuremischungen aus Salpetersäure und Salzsäure durchgeführt und führte hinsichtlich Abtrag und Glanzwirkung zu ähnlichen – und zum Teil sogar besseren – Ergebnissen als mit Salpetersäure und Flusssäure. Allerdings hat die Tatsache, dass die Chloridreste nach dem Prozess meist nicht gänzlich entfernbar sind und dadurch chloridinduzierte Lochfraßkorrosionsgefahren (Lochfraßkorrosion) speziell im Korngrenzenbereich aufgetreten sind, dazu geführt, dass diese Verfahrensvariante zwischenzeitlich nicht mehr angewendet wird. Bei den gegenwärtig technisch üblichen Beizverfahren auf Basis von Salpetersäure und Flusssäure bzw. auch Salpetersäure und Schwefelsäure ist darauf zu achten, dass die chloridischen Bestandteile der Beizlösung auf < 20 ppm Cl– begrenzt werden.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie