Begriff aus der Passivschichttheorie (Passivschicht) der austenitischen Edelstahllegierungen, wobei im Zuge der Passivierungsreaktion zunächst eine Chrompassivität (Bildung von Chromoxid Cr2O3) als primäre Passivität (Plateaubildung der Stromdichte bei Potenzialerhöhung) entsteht und erst bei weiterer Erhöhung des elektrischen Potenzials zu edleren Werten hin eine neuerliche Plateaubildung, die der Eisenpassivität zugeschrieben wird.
Neuere Messungen zeigen, dass austenitische Edelstahllegierungen bei Behandlung mit Salpetersäure im transpassiven Potenzialbereich (Transpassivitätspotenzial) eine chemiesorbierte oxidische Passivschicht zeigen, die chromreich, molybdän- und eisenhaltig und nahezu nickelfrei ist, wobei es unterhalb der Passivschicht in der Metallmatrix eindeutig infolge von Diffusionsvorgängen (Diffusion) aus dem Basismaterial zu einer messbaren Chromanreicherung kommt.
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