Siehe auch: Transpassives Durchschlagspotenzial, Lochfraßpotenzial, Aktiver Bereich.
Formelzeichen: Ud = UtransD bzw. UL,d = Upit = Epit, Einheit: mV.
Elektrisches Potenzial oder elektrischer Spannungszustand, der den Übergang vom passiven Bereich in den transpassiven Bereich oder das Eintreten des (lokalen) Lochfraßdurchbruchs (bei chloridhaltigen Elektrolyten) innerhalb einer Stromdichtepotenzialkurve kennzeichnet.
Bei der Elektrolyse einer Edelstahlprobe (Edelstahl) aus z. B. 1.4404 in einem geeigneten Elektrolyten unter angelegter Gleichspannung an den beiden Polen (Elektroden) ergeben sich unter systematischer Veränderung der angelegten Spannung typische Stromspannungskurven (Stromdichtepotenzialkurve).
Die Stromdichtepotenzialkurve als typische Kennlinie z. B. einer Probe aus 1.4404 in verdünnter 0,5-m-Schwefelsäure zeigt bei hohen Potenzialen (= steigende positive Spannung an der Probe = edler Bereich) nach Beendigung des Passivbereichs mit dem Beginn des transpassiven Bereichs einen deutlichen Anstieg der Stromdichte (Anzeichen für Stoffumsatz = Korrosionswirkung unter Sauerstoffentwicklung). Dieses typische Potenzial nennt man transpassives Durchbruchspotenzial.
Der transpassive Durchbruch erfolgt meist vollflächig auf der Probenfläche. Bei Verwendung eines chloridhaltigen Elektrolyten (z. B. wässrige Lösung von NaCl) kann der Durchbruch durchaus auch lokal erfolgen (lokale Lochfraßkorrosion). Grundsätzlich ist zwischen flächigem transpassivem Durchbruch und lokalem Lochfraßkorrosions-Durchbruch zu unterscheiden, wobei der Lochfraßkorrosions-Durchbruch stets bei kleineren Potenzialen und v. a. bei Elektrolyten, die Chloride enthalten, auftritt.
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