Siehe auch: Ermüdungsbruch, Dauerbruch, Wöhler-Diagramm.
Rissartiger Schadenseintritt an einem Bauteil bei dynamischer Dauerbelastung (Dauerfestigkeit), wie z. B. Schwing-, Zug-Druckschwell- oder Zug-Druckwechselbelastung infolge Ermüdung des Werkstoffs.
Speziell bei austenitischen Edelstahllegierungen ist der Schadensfall der interkristallinen Schwingungskorrosion unter Bildung von typischen Ermüdungsrissen bekannt. Dabei zeigt der (meist sensibilisierte, Sensibilisierung) Werkstoff unter dem Einfluss von mechanischen Schwingungsbelastungen Korrosionswirkungen, die dem Schema der Spannungsrisskorrosion sehr ähnlich sind, wobei meist noch eine Überlagerung durch interkristalline Korrosion vorliegt.
Der korrosive Angriff erfolgt dabei speziell an den Korngrenzen (bevorzugt interkristalline Korrosion), wodurch die Ausgangsstellen für die Ermüdungsrisse geschaffen werden. Der letztlich zum Bruch führende Anriss beginnt also zunächst interkristallin und pflanzt sich nach Durchlaufen der äußeren Kornbereiche transkristallin fort.
Der Abfall der Dauerfestigkeit in korrosiver Umgebung (z. B. Prüflösung nach dem Strauss-Test, Korrosionsschwingfestigkeit) gegenüber der nicht korrosionsbeeinflussten Dauerfestigkeit (z. B. an der Luft) liegt teilweise bei bis zu 80 %.
Ermüdungsrisse infolge korrosiv induzierter Schwingungskorrosion sind speziell bei deutlichem Angriff durch interkristalline Korrosion (zahlreiche typische Rissstrukturen) relativ eindeutig von Versagensformen (Risse, Bruch) infolge Spannungsrisskorrosion zu unterscheiden.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie