Verhalten von technischen Werkstoffen bei Kontakten mit textilen Stoffen.
In der praktischen Verfahrenstechnik kommt es häufig zu Kontakten (Reibung) zwischen technischen Werkstoffen und textilen Stoffen. Der Reibkontakt von Materialien aus natürlichen oder synthetischen Fasern mit Oberflächen von technischen Werkstoffen, wie z. B. austenitischen Edelstahllegierungen, wird durch das Faserhaftverhalten der Edelstahloberfläche anschaulich beschrieben. Dabei ist v. a. die (wahre) Mikrotopographie (Topographie) der Edelstahloberfläche für das Faserhaftverhalten von wesentlicher Bedeutung, wobei v. a. die mikroskopische Glattheit das Faserhaftverhalten beeinflusst.
Wischt man im Rahmen einer technologischen Prüfung, etwa mit einem Faserstoff (z. B. Watte), über die Metalloberfläche und prüft anschließend die Oberfläche mittels Mikroskop, so findet man bei mikrorauen Oberflächen einzelne an der Oberfläche verhakte Fasern, welche auf weniger günstiges Faserhaftverhalten hinweisen.
Elektrochemisch polierte Edelstahloberflächen sind flitterfrei (frei von Oberflächengraten) und zeigen ein sehr geringes Faserhaftverhalten; metallblanke Oberflächen sind mikrorau mit typischen Flittern und zeigen meist ein deutlich ausgeprägtes Faserhaftverhalten.
Die technische Bedeutung des Faserhaftverhaltens ist besonders für den Apparatebau im Textilmaschinenbereich bzw. in der Papier- und Zell-stoffindustrie gegeben.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie