Verhalten einer Flüssigkeit bei Einwirkung äußerer Kraftwirkungen bzw. eines metallischen Werkstoffs unter entsprechenden mechanischen (Verformungs-)Spannungen.
Bei Polymerwerkstoffen bezieht sich der Begriff meist nicht auf das Fließen des festen Werkstoffes unter mechanischer Spannung bzw. durch Eigengewicht (Kaltfließen), sondern auf das Fließen von erwärmten schmelzflüssigen Thermoplasten bei der thermoplastischen Verarbeitung (Spritzgießen, Extrudieren etc.).
Das Fließverhalten der Polymerschmelze wird dabei meist durch die entsprechende Viskositätsbestimmung (Viskosität) im Kapillarviskosimeter, Zylinderviskosimeter (Couette-Viskosimeter), Plastometer etc. ermittelt (siehe hierzu auch: K-Wert).
Bei metallischen Werkstoffen, wie etwa austenitischen Edelstahllegierungen beschreibt das Fließverhalten die Eigenschaft hinsichtlich der spanlosen, kaltplastischen Formgebung, wie Biegen, Ziehen, Stauchen, Prägen, Tiefziehen, Strangpressen (Stranggepresstes Material) etc. Kennzeichnende Größe ist dabei der maximal mögliche Umformgrad φ, bevor infolge Kaltverfestigung Bruchversagen (Gewaltbruch) eintritt.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie