Urformverfahren, bei dem durch Erhitzen verflüssigter Stoff wie z. B. Schmelzen aus Metall bzw. einer Legierung oder einem Kunststoff in eine Form gegossen wird und dort erkaltet. Metallische Werkstoffe werden besonders bei Serienfertigungen häufig durch Gießen verarbeitet.
Auch Bauteile aus austenitischen Edelstahllegierungen werden fallweise durch Gießen hergestellt – etwa Ventilkörper, Pumpenkörper etc.
Die klassischen Nachteile von Gusskörpern – speziell im Sandgussverfahren hergestellte – sind ungenügende Gefügehomogenität, Oberflächendefekte, wie Gusslunker, Gussseigerungen bzw. Spannungsrissbildungsstrukturen infolge Wärmedehnungs- bzw. Wärmeschrumpfungsspannungen von ungleichmäßiger Abkühlung etc.
Durch höherwertige gusstechnische Verfahren, wie etwa Formmaskenguss, Wachsausschmelzverfahren, Druckguss etc., werden qualitativ deutlich bessere Bauteile hergestellt.
Beim Gießen werden für gewünschte Hohlräume, wie Bohrungen etc., sogenannte Kerne verwendet.
Thermoplaste werden mittels Spritzgießen verarbeitet. Thermoplastische Schmelzen sind infolge der hohen Viskosität nicht durch einfaches Gießen verarbeitbar.
In der pharmazeutischen Fertigung werden Suppositorien durch Gießen einer aufgeschmolzenen Hartfettmasse hergestellt. Wichtig ist hierbei, dass die Masse bei möglichst niedriger Temperatur verarbeitet wird (Cremeschmelze und keine Klarschmelze), um auf diesem Weg die Viskosität der Grundmasse hoch zu halten. Bei nicht ausreichender Viskosität sedimentieren die meist suspendierten Wirkstoffpartikel, was zu Dosierungsungenauigkeiten führt.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie