Bei der technischen Herstellung von Apparaten z. B. aus austenitischen Edelstahllegierungen die beim Schweißen unter Luftatmosphäre in der Hitzeeinflusszone (HEZ) sich einstellenden typischen Anlauffarben aufgrund der Fe-Oxidbildung. Diese Farbskala läuft von rötlich über blau zu schwarzgrau und dokumentiert die verschiedenen Eisenoxide.
Im Falle korrekter Formierung (Formiertechnik) beim Schweißen unterbleiben Farbbildungen (Fe-Oxidation) in der HEZ. Im Falle unzureichender Formierung, wenn also der Restsauerstoffgehalt > 20 ppm O2 ist, werden auch im Formierbereich in der HEZ Glüh- oder Anlauffarben erkennbar. Bis strohgelb werden Farbwirkungen aus korrosionstechnischer (Korrosion) Sicht meist akzeptiert, da in diesem Fall noch chromoxiddominierte Passivschichtverhältnisse (Passivschicht, Cr/Fe-Verhältnis > 1) vorliegen. Ab braun bis hin zu rot und blau, wenn also in der HEZ ein Cr/Fe-Verhältnis < 1 vorliegt, können die Verfärbungen aus korrosionstechnischen Gründen nicht mehr akzeptiert werden.
Unzulässige Anlauffarben sind vornehmlich durch sachgerechte chemische Beizverfahren gesichert zu entfernen.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie