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Kautschuk

Lexikon Pharmatechnologie
Kautschuk

Sammelbegriff für bei Raumtemperatur gummielastische plastische Stoffe. Aus diesen können durch Vulkanisierung (räumliches Vernetzen) Elastomere und Gummi (Elastische Kunststoffe) hergestellt werden. Man unterscheidet zwischen Naturkautschuk und Synthesekautschuk.

Naturkautschuk ist in reiner Form ein plastischer Naturstoff, der aus der Milch des Kautschukbaums als Latex gewonnen wird. Chemisch ist er ein hochmolekularer aus Isopreneinheiten (C5H8) aufgebauter ungesättigter Kohlenwasserstoff mit einer mittleren Molekülmasse von ca. 350.000, dessen C = C-Doppelbindungen alle eine Cis-Konfiguration aufweisen (siehe Isomerie mit Cis- und Trans-Formen). Naturkautschuk lässt sich schnell und beträchtlich strecken und geht bei mechanischer Entlastung wieder weitgehend in die ursprüngliche Form zurück (Entropieelastizität). Bei längerem Lagern wird er aber durch Vernetzung der linearen Makromoleküle hart und spröde und verliert seine elastomeren Eigenschaften.

Durch Vulkanisierung, meist mit Schwefel, erhält man aus dem natürlichen Rohkautschuk den vielseitig verwendbaren Gummi.

Als typische Synthese- oder Kunstkautschuke kennt man die künstlich hergestellten elastischen Kunststoffe (Elastomere), wie etwa Butadien-Kautschuk (Elastomerpolymer), Butadien-Styrol-Kautschuk (Copolymer), Butadien-Acrylnitril-Kautschuk (Copolymer), Isopren-Kautschuk (Elastomerpolymer), Polyurethan-Kautschuk (Polyaddukt), Siliconkautschuk (Polykondensat).

Synthesekautschuke haben ähnliche Eigenschaften wie Naturkautschuk, zeigen aber i. Allg. höhere Chemikalienbeständigkeit und v. a. auch höhere Abriebfestigkeit. Dies ist v. a. beim Einsatz als Dichtwerkstoff von großer Bedeutung.

Chlor- und Brombutylkautschuk werden pharmazeutisch als Verschluss für Vials (Septum) oder auch als Tropfaufsätze für Augentropfenfläschchen verwendet. Siliconkautschuk hat einen ähnlichen Anwendungsbereich, kann aber hinsichtlich seines Absorptionsvermögens (Absorption) für Konservierungsmittel problematisch sein.

© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie

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