Siehe auch: Keimwachstum, Verkeimungsfreiheit.
Systematische Vermehrung von Keimen durch natürliches Wachstum.
Auf der Bauteiloberfläche angesiedelte Mikroorganismen (Keime) neigen in Abhängigkeit von den Ansiedelungsbedingungen (Temperatur, Zeit, Nährstoffe etc.) zur entsprechenden Vermehrung. Praktische Versuche auf unterschiedlich vorbehandelten Edelstahloberflächen 1.4404 haben in Verbindung mit üblichen CIP-Prozessen ergeben, dass das Keimwachstum auf mechanisch geschliffenen Edelstahloberflächen nach einer Bebrütungszeit T (Wachstumsgesetz nach eKT, mit k = konstant) weit höhere Werte zeigt als auf elektrochemisch polierten Oberflächen. Daraus ist der Schluss zu ziehen, dass bei sonst gleichen Bedingungen offenbar die mechanisch geschliffene Oberfläche nach der CIP-Reinigung weit „bessere” Besiedelungsbedingungen und mehr „nahrhafte” Verunreinigungen bietet als die elektropolierte Oberfläche und deshalb eine weit effektivere Population an Keimen ermöglicht. Dieser klassische Verhaltensunterschied der Edelstahloberflächenqualität ist mit den Unterschieden in Topographie, Morphologie und Energieniveau nachvollziehbar zu erklären.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie