Werkstoffzusammenhangskraft, die zwischen den Molekülen bzw. Atomen eines Stoffes wirken, um ihn zusammenzuhalten.
Kohäsionskräfte sind zum einen z. B. bei Metallen zwischenmolekulare Anziehungskräfte (Van-der-Waals-Kräfte) zwischen den Metallatomen und zum anderen — speziell bei makromolekularen Systemen — die Verklammerungs- und Verschleifungskräfte von Polymerketten (Polymerwerkstoffe) bei Thermoplasten als typische Sekundärkräfte bzw. Nebenvalenzkräfte (Chemische Bindungen) bei vernetzten Duroplasten.
Will man z. B. einen Gegenstand zerschneiden, muss man die für den Werkstoff spezifischen Kohäsionskräfte überwinden. Die Festigkeitskennwerte eines Werkstoffes werden also im Wesentlichen durch die Kohäsionskräfte des Werkstoffes bestimmt. Da Kohäsionskräfte nur über sehr geringe Molekül- / Atomabstände wirken, lassen sich zerschnittene bzw. zerbrochene Teile nicht durch einfaches Zusammenpressen wieder reparieren. Speziell beim Schweißen werden die Nachbarschaften durch die temporäre Verflüssigung so eng (molekular), dass eine dauerhafte Kohäsionsverbindung wieder gegeben ist.
Beim Löten ist dies nicht in jedem Fall gegeben, da hier die Verbindungspartner S1 und S2 nicht aufschmelzen, sondern nur der Lotwerkstoff und deshalb neben einer Verbindung Lot-S1 und Lot-S2 materialtechnisch zwischen S1 und S2 eine (dünne) Lotbrücke bleibt. Aus diesem Grund ist Löten bei sensiblen Edelstahlapparaten keine gebräuchliche Verbindungstechnik.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie