Geometrische Dimension von Körnern in Metallen oder Legierungen.
Abb. K 10: Kristallographische Struktur. (Quelle: G. Henkel)
Abb. K 11: Kristallographische Struktur – Bestimmung der Korngrößen-Kennzahl G durch Vergleich mit Bildreihentafeln nach ASTM E 112. (Quelle: ASTM E 112-96, New York, Standard Test Method for Determining Average Grain Size)
Abb. K 12: Kristallographische Struktur – Bestimmung der Korngrößen-Kennzahl G durch Vergleich mit Bildreihentafeln nach ASTM E 112. (Quelle: ASTM E 112-96, New York, Standard Test Method for Determining Average Grain Size)
Die Beschaffenheit und Eigenschaften eines Werkstoffs werden durch die Ausbildung der Korngröße wesentlich beeinflusst. Grobkörnige Strukturen haben den Nachteil, dass Verunreinigungen, die praktisch jedes Metall / jede Metalllegierung enthält und die prinzipiell in den Korngrenzen vorliegen, auf relativ kleinem Volumen (Korngrenzenvolumen) konzentriert sind und so eine entsprechende lokale Materialschwächung verursachen. Bei feinkörnigen Strukturen ist eine weit homogenere Verteilung der Verunreinigungen zu erwarten.
Die z. B. bei austenitischen Edelstahllegierungen 1.4404 / 1.4435, 1.4539 üblichen Korngrößen liegen nach mikroskopischer Analyse im Bereich von 5–50 µm und können nach entsprechender chemischer Ätzpräparation oder elektrochemischem Polieren einer Probenoberfläche einfach durch Messen bestimmt werden. Die unterschiedlichen Kristallorientierungen der jeweils benachbarten Körner erleichtern dabei die Detektion erheblich. Speziell im austenitischem Gefüge helfen auch klassische Zwillingsbildungen bei der Analyse und Größenermittlung der kristallinen Strukturverhältnisse bzw. der Korngebilde.
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