Siehe auch: Korrosionsvermeidung.
Aufgrund der Schädigung der Materialien und der Verunreinigung der die Bauteile umgebenden Medien durch Korrosion kommt der Korrosionshemmung bzw. -vermeidung in der Pharmatechnologie eine entscheidende Bedeutung zu.
Die Möglichkeiten hierzu sind z. B. bei austenitischen Edelstahllegierungen vielfältiger Natur.
Beispiele:
-
Verwendung höher legierter Edelstahllegierungen (speziell Ni, Mo als wesentliche Legierungselemente),
-
regelmäßige Repassivierung,
-
Herstellung korrosionsoptimaler Oberflächen, wie z. B. chemisch gebeizter (Chemisches Beizen) und passivierter oder aber elektrochemisch polierter Oberflächen,
-
Anwendung optimaler und schonender Schweißverfahren inklusive Formierung (Formiertechnik), Einsatz möglichst geringer Streckenenergien beim Schweißen.
-
Verwendung höher als das Grundmaterial legierter Schweißzusatzmaterialien (Zusatzmaterial),
-
Nutzung korrekter Glühprozeduren (Glühen) nach plastischer Formgebung bzw. nach dem Schweißen, sofern dies technisch möglich ist,
-
Vermeidung unnötiger mechanischer Spannungszustände bei der Bauteilkonstruktion,
-
Vermeidung von Toträumen, wie Spalten und dergleichen, bei der Bauteilkonstruktion,
-
Sicherstellung, dass die Betriebsparameter bei der Werkstoffwahl / Konstruktion exakt erfasst wurden,
-
Vermeidung der Herstellung von Edelstahlkomponenten in Werkstattbereichen mit Werkzeugen, die auch für die Herstellung von Kohlenstoffstahlkomponenten dienen,
-
Verwendung möglichst reiner und kontrollierter Schmelzen unter Vorlage entsprechender Schmelzenzeugnisse (Werkstoffzeugnis),
-
Sicherung der sorgsamen Entfettung vor dem Glühen und vor dem Verschweißen,
-
besondere Vorsicht bei der Werkstoffauswahl und der Bauteilherstellung, falls chloridhaltige (Chloride) und eventuell heiße Medien bzw. heißes Reinwasser (WFI) / Reindampf im Anforderungsprofil für die Bauteilkomponente vermerkt sind.
Je nach Praxisfall sind weitere Maßnahmen vorzunehmen.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie