Siehe auch: Kunststoffkorrosion, Sprödigkeit.
Vorgang, bei dem das elastische und das plastische Formänderungsvermögen eines Kunststoffes herabgesetzt werden, wodurch der Kunststoff bei schlagartiger Belastung ohne wesentliche Verformung glasartig bricht. Die wichtigsten Ursachen für die Versprödung eines Kunststoffes sind:
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das Ausdiffundieren (Diffusion, „Ausschwitzen”) niedermolekularer Weichmacher aus dem Polymerwerkstoff im Laufe der Zeit bzw. bei etwas erhöhter Nutzungstemperatur,
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das Aufbrechen von Doppelbindungen (etwa bei Elastomeren) aufgrund von energiereichem UV-Licht und infolgedessen Kettenfraktionen der Makromoleküle,
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die Behinderung der inneren Beweglichkeit von Makromolekülen aufgrund einer Anquellung (Quellung) durch niedermolekulare Substanzen.
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Nutzung von Polymerwerkstoffen im Bereich der jeweiligen Glastemperatur (Glaspunkt).
Der Versprödungsvorgang im Polymerwerkstoff erfolgt prinzipiell dadurch, dass die Bewegungsfähigkeit der Makromoleküle bzw. von Kettensegmenten der Makromoleküle durch die o. g. Veränderungen eingeschränkt wird und dadurch Schlag- oder Stoßenergie nicht mehr durch „innere Beweglichkeit” abgefedert werden kann, sondern zum Bruch des Bauteils führt.
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