Darstellung des elementaren und morphologischen Aufbaus einer Matrix, wie z. B. der chromoxidreichen Passivschicht einer intakten Oberfläche einer austenitischen Edelstahllegierung bzw. am Beispiel einer Duplexlegierung (Duplexmaterial).
Die amorphe Passivschicht besteht vorwiegend aus Chrom, Chromoxid und Chromhydroxid. In die Matrix sind Eisen, Eisenoxide bzw. Eisenhydroxide verhältnismäßig gleichmäßig verteilt eingelagert. Den Anteil der eingelagerten Stoffe in die zusammenhängende Matrixschicht kann man z. B. durch Angabe des Cr / Fe-Verhältnisses definieren, das im Sinne der Matrixdefinition > 1 sein muss; bei 1.4404 z. B. 1,3–1,7.
Bei Rougebildung (Rouging) als Vorgang der Phaseninversion bildet z. B. Eisenoxid in der dünnen Oberflächenschicht die zusammenhängende Matrixkomponente und die Cr,- Ni- und Mo-Oxide die Einlagerungsstoffe in die Matrix. Das Cr / Fe-Verhältnis ist nunmehr < 1.
Ähnliche Schichtverhältnisse liegen auch bei eisenoxidreichen Schweißanlauffarben (Anlauffarben) in der Hitzeeinflusszone vor.
Bei heterogenen Legierungen bzw. Fremdphasenausbildungen in homogenen Strukturen, wie z. B. einer Duplexlegierung (z. B. 1.4462) aus Austenit- und Ferritbezirken (Austenit, Ferrit) oder Deltaferritphasen (Deltaferrit) im Schweißnahtbereich einer austenitischen Edelstahllegierung ist die Matrixkomponente stets die Komponente, die mengenmäßig dominiert und deshalb die zusammenhängende Matrix bildet, in die der oder die andere(n) Partner eingelagert (dispergiert) ist / sind.
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