Kurzbez.: MIG-Verfahren.
Elektrisches Lichtbogenschweißverfahren (Elektroschweißen) für austenitische Edelstahllegierungen unter Schutzgas (meist Argon), wobei der Lichtbogen zwischen Elektrode und Werkstück gezogen wird.
Im Gegensatz zum Wolfram-Inert-Gas-Schweißverfahren, bei dem die Elektrode eine feststehende Wolframelektrode ist, bildet beim MIG-Verfahren ein mitlaufender (und als Zusatzmaterial abschmelzender) Edelstahldraht, der in seiner Legierungsqualität entsprechend der Grundmaterialqualität der Schweißpartner ausgewählt wird, die zentrale Elektrode. Das MIG-Verfahren lässt dadurch merklich höhere Schweißleistungen bzw. Schweißgeschwindigkeiten zu — erreicht i. Allg. allerdings aus verschiedenen Gründen nicht die gleich hohe Schweißnahtqualität wie das WIG-Verfahren.
MIG-Verfahren benötigen durch die zusätzliche Aufschmelzung des Drahtes i. Allg. höhere Energieeinbringungen beim Schweißprozess (Streckenenergie) und verursachen i. Allg. vor allem auch deutlich erhöhte Schlackebelegungen (Schlackebildung, Al2O3, SiO2) auf der Schweißraupe (speziell bei vollaustenitischer Raupenstruktur).
Aus technischer Sicht ist das WIG-Verfahren dem MIG-Verfahren i. Allg. vorzuziehen, sofern hochqualitative Schweißnähte gefordert sind.
Beim MIG-Schweißen unterscheidet man prinzipiell das Kurzlichtbogen- und das Sprühlichtbogenverfahren.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie