Auch: Biokorrosion, mikrobielle Aktivität.
Abk.: MIK oder engl. MIC (Microbiologically Induced Corrosion).
Korrosionsform, die durch direkten Eingriff oder durch Stoffwechselprodukte von Mikroorganismen ausgelöst wird. Jede sogenannte „klassische” Korrosionsart kann durch Einfluss von Mikroben ausgelöst werden. Bei schätzungsweise 20 % aller weltweit auftretenden Korrosionsschäden sind Mikroorganismen beteiligt.
In fast allen Fällen bilden auf festen Oberflächen sesshaft werdende Algen, Pilze und Bakterien stabile Biofilme. Durch entsprechende Umsetzungsreaktionen bzw. Stoffwechselprodukte der Zellkulturen / Bakterien kann sowohl der Mediencharakter lokal (meist Ansäuerung) wesentlich verändert werden als auch die Passivschicht von Edelstahloberflächen lokal depassiviert werden, wodurch wiederum Korrosionsmechanismen starten können.
Bekannte MIK auslösende Bakterientypen sind aerobe Bakterien, anaerobe Bakterien, anaerobe sulfatreduzierende Bakterien, manganakkumulierende und -oxidierende Bakterien.
Chemische bzw. elektrochemische Korrosionsprozesse werden durch die Biokorrosion infolge enzymatischer Depassivierung der Edelstahloberfläche beschleunigt.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie