Stoff, der leicht Sauerstoff abgibt, selbst reduziert wird und dabei Partnerstoffe oxidiert.
Beispiele: Kaliumchlorat KClO3, Kaliumpermanganat KMnO4, Wasserstoffperoxid H2O2, Salpetersäure HNO3 → H+ +NO2 – + O•, Magnesium Mg → Mg2+ + 2 e–.
In der Edelstahlschmelztechnik wird im Rahmen der Desoxidationsstufe (Desoxidation) überschüssiger in der Schmelze gelöster Sauerstoff durch Zugabe von Al, Ca bzw. Si in der Form gezielt entfernt, als diese Elemente mit Sauerstoff Schlacke bilden: 4 Al + 3 O2 → 2 Al2O3, 2 Ca + O2 → 2 CaO, Si + O2 → SiO2
Der Schmelze wird der überschüssige Sauerstoff entzogen, der vorher eingebracht wurde, um im Zuge des Frischens unerwünschte Schmelzenbegleiter (speziell Kohlenstoff) auszubrennen.
Oxidationsmittel werden auch bei der Passivierung von austenitischen Edelstahloberflächen zum gezielten Aufbau der chromoxidreichen Passivschicht verwendet.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie