Chemikalien oder wässrige Chemikalienmischungen, die zur Passivierung von Metallen bzw. Metalllegierungen eingesetzt werden.
Passivierungschmikalien müssen zur erfolgreichen Passivierung von austenitischen Edelstahllegierungen leicht Sauerstoff abgeben können. Aus diesem Grunde eignen sich u. a. folgende Oxidationsmittel: HNO3 → H+ + NO2 – + O, sauerstoffhaltiges reines Wasser, H2O2 → H2O + O, Luft bzw. gasförmiger Sauerstoff.
Speziell HNO3 eignet sich hierbei auch schon in minimalen Konzentrationen in idealer Weise, da die Oxidationswirkung sowohl durch H+ wie auch durch den atomaren Sauerstoff O sehr intensiv und nachhaltig erfolgt und vor allem auch die Elemente Nickel und Molybdän zur Stärkung der Passivschicht erfasst.
Andere Chemikalien, wie z. B. Chelatzusätze (Zitronensäure, EDTA etc.), H3PO4 etc. eignen sich nicht als Passivierungschemikalien, da diese Stoffe aus chemischen Gründen keinen Sauerstoff anbieten können. Die sogenannte Oxidationswirkung etwa von H3PO4 ergibt sich nur aus den Protonen H+ und nicht durch ein gleichzeitiges O-Angebot. Chemische Passivierungsreaktionen sind allenfalls durch den im Wasser der wässrigen Lösung gelösten Sauerstoff möglich. Dies wird allerdings dadurch erschwert, dass diese chemischen Lösungen zur Reinigung nur bei deutlich erhöhten Temperaturen reinigungswirksam sind, dabei aber die im Wasser gelöste Sauerstoffmenge erheblich reduziert wird. Chelate sind klassische Metallkomplexbildner und eignen sich zur Reinigung von Edelstahloberflächen vor der Passivierung.
H3PO4 dient ebenfalls zur Edelstahlreinigung, wobei speziell Fe bzw. Fe-Oxide in schwerlösliche Fe-Phosphate umgewandelt werden, die wiederum die physikalischen Haftkräfte auf der Edelstahloberfläche erheblich steigern.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie